Umwelt
Wertstoffquote auf hohem Niveau
Abfallbilanz 2005: Stabile Mengen und stabile Gebühren schon seit einigen Jahren
Die Stadt Heidelberg verfügt schon seit Jahren über ein bürgernahes Abfallwirtschaftskonzept und ein mengenbezogenes Gebührensystem. Das Aufkommen der verschiedenen Abfallsorten hat sich seit einigen Jahren auf eine etwa gleichbleibende Menge eingependelt. Das entspricht dem landesweiten Trend. Die drastischen Mengenschwankungen früherer Jahre (bis 1998) sind vorbei.
Dies geht aus jetzt veröffentlichten Zahlen des Amts für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung hervor. Um diesen hohen Standard zu halten, liegt der Schwerpunkt der Heidelberger Abfallwirtschaft in der Ausschöpfung von Optimierungspotenzialen beispielsweise bei Sammlung und Transport sowie in der Teilnahme an Kennzahlenvergleichen zwischen anderen Städten und Kreisen im Land.
Im Vergleich zum Jahr 2004 ist die Restmüllmenge leicht gestiegen (siehe Tabelle). Dies erklärt sich unter anderem durch einen erhöhten Anteil des Geschäftsmülls im Restmüll und durch einen im Landesvergleich überdurchschnittlich hohen Bevölkerungszuwachs. Seit Jahren bleibt die Wertstoffquote beständig auf dem hohen Niveau von 69 Prozent der Gesamtabfälle. Durch Einführung des Pfandsystems für Einweggetränkeverpackungen fielen 190 Tonnen weniger Glasflaschen an.
Stabile Abfallgebühren
Die Abfallgebühren für die Restmüllentsorgung sind in Heidelberg ein Jahrzehnt lang stabil geblieben. Die letzte Anpassung erfolgte zum 1. Januar 2005. Diese Gebührenstabilität ist deshalb so bemerkenswert, weil die Stadt über eines der umfassendsten abfallwirtschaftlichen Leistungsangebote im Vergleich zu anderen Städten und Landkreisen in Baden-Württemberg, ja sogar im Bundesgebiet, verfügt.
Die Jahresgebühr für eine vierköpfige Musterfamilie beträgt ohne Bioabfalltonne 130 Euro (2004: 129 Euro), mit Bioabfalltonne 178 Euro (2004: 173 Euro). Die Heidelberger Abfallgebühr ist damit im landesweiten Vergleich sehr günstig. Eine vierköpfige Familie bezahlt heute keine höhere Gebühren als 1984. Damals betrugen diese 316 Mark.
In Ballungsgebieten wie dem Rhein-Neckar-Raum fällt in der Regel mehr Restmüll an als in ländlich strukturierten Gebieten. Das belegt die Abfallstatistik, die das Umweltministerium des Landes alljährlich zusammenstellt. Das hat mehrere Gründe: Die größere Anonymität in dicht besiedelten Gebieten erleichtert die Entsorgung ohne vorherige Trennung der Abfälle. Beengte Wohnverhältnisse erschweren die Sammlung und Trennung der Fraktionen. Zudem beeinflussen unterschiedliche Wertstofferfassungssysteme und ein hoher Anteil an Gewerbekunden die Abfallmengen erheblich. Diese unterschiedliche Ausgangslage berücksichtigt die Abfallbilanz 2005 des Landes Baden-Württemberg erstmals. Das Rhein-Neckar-Gebiet, das Gebiet um Karlsruhe und Baden-Baden und der Stuttgarter Raum werden deshalb als Agglomerationsräume bezeichnet. Dort gesammelte Restmüllmengen lassen sich nur unter Vorbehalt mit denen von ländlich strukturierten Kreisen vergleichen.
Abfallmengen 2004 und 2005 im Vergleich
Abfallfraktion 2004 2005
Restmüll 19.600 t 20.030 t
Bio- und Grünabfälle 13.790 t 13.800 t
Sperrmüll (inkl. Wertstoffe) 4.840 t 5.270 t
Papier 13.470 t 13.530 t
Glas 4.600 t 4.410 t
Gelber Sack 4.340 t 4.430 t
Metall 1.407 t 1.280 t
Holz 2.600 t 2.600 t
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