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Ein Förderer der Wissenschaften

Klaus Tschira wurde für sein außergewöhnliches Engagement mit der Richard-Benz-Medaille ausgezeichnet

Klaus Tschira erhielt in einer Feierstunde im Rathaus die höchste Auszeichnung der Stadt Heidelberg, die Richard-Benz-Medaille.

„Du, Herr Tschira, halt' mal“: Die städtische Kita Adolf-Engelhardt-Straße war eine der ersten Einrichtungen, in der Kinder naturwissenschaftliche Frühförderung erhielten, mit Unterstützung der Tschira-Stiftung.
„Du, Herr Tschira, halt' mal“: Die städtische Kita Adolf-Engelhardt-Straße war eine der ersten Einrichtungen, in der Kinder naturwissenschaftliche Frühförderung erhielten, mit Unterstützung der Tschira-Stiftung. (Archivfoto: Rothe)

"Was Sie geleistet haben, ist einzigartig", betonte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner bei der Verleihung. Der Heidelberger Gemeinderat hatte die Ehrung Ende Juni 2011 beschlossen.

In der Begründung heißt es: „Klaus Tschira ist ein bedeutender Mäzen des gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Lebens in Heidelberg. Durch sein vielfältiges und außergewöhnliches persönliches Engagement hat er sich um die Stadt Heidelberg als Wissenschafts- und Forschungsstandort große Verdienste erworben.“ Klaus Tschira bedankte sich für die Auszeichnung und freute sich vor allem darüber, dass ein Förderer der Naturwissenschaften mit der Richard-Benz- Medaille geehrt wurde.

Klaus Tschira Stiftung

Klaus Tschira ist Mitgründer der Softwarefirma „Systemanalyse und Programmentwicklung GdbR“, aus der die SAP AG hervorging. 1995 gründete er die Klaus Tschira Stiftung (KTS) zur Förderung der Naturwissenschaften. Sie ist eine der größten gemeinnützigen Stiftungen Europas, die mit privaten Mitteln ausgestattet wurde. Über 180 Millionen Euro Fördergelder hat die Stiftung bisher vergeben. Ihr Engagement reicht von Kindergärten über Schulen und Hochschulen bis hin zu Forschungseinrichtungen. Klaus Tschira verfolgt das Ziel, schon früh die Faszination für Naturwissenschaften zu wecken, Forschung für die Gesellschaft zu betreiben und Wissenschaft verständlich darzustellen.

Beispiele für sein außergewöhnliches Engagement sind

  • die Klaus-Tschira-Kompetenzzentren an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg – ein wissenschaftliches Fortbildungsangebot zur frühen naturwissenschaftlichen Bildung (Forscherstation) und für digitale Geomedien (GIS-Station), die naturwissenschaftlichen Erlebnistage „Explore Science“ im Luisenpark Mannheim,
  • der Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft „KlarText!“, Kommunikationstrainings für junge Wissenschaftler „Sag’s klar“ oder das Projekt „Jugend präsentiert“ für Schülerinnen und Schüler,
  • die Gründung des Heidelberger Instituts für Theoretische Studien (2010),
  • die Gründung des European Media Laboratory EML, eines Instituts für angewandte Informatik (1997),
  • die Gründung des Hauses der Astronomie, eines Zentrums für Öffentlichkeit und Didaktik der Astronomie, durch die Max-Planck-Gesellschaft und die Klaus Tschira Stiftung (2008),
  • Die Förderung des Baus des Advanced Training Centre ATC des EMBL (2006),
  • die finanzielle Beteiligung am Neubau und Ausbau der Hochschule für Jüdische Studien, insbesondere für die Erweiterung der Bibliothek (2008),
  • die finanzielle Beteiligung am Neubau des Physikalischen Instituts (2010).Zudem unterstützt Klaus Tschira das Musikfestival „Heidelberger Frühling“. Richard-Benz-MedailleDie Stadt Heidelberg verleiht die Richard-Benz-Medaille seit 1976 für Verdienste um Kunst und Wissenschaft an herausragende Persönlichkeiten. Sie erinnert an den Heidelberger Germanisten und Kulturhistoriker Richard Benz (1884 bis 1966), der 1954 Ehrenbürger Heidelbergs wurde. Höchstens zehn lebende Personen können Träger der Medaille sein. Es sind derzeit Peter Anselm Riedl, Viktor Dulger, Michael Buselmeier, Manfred Lautenschläger und Klaus Tschira.