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Unabhängiger Interessenvertreter der Bürger

Jahresbericht des Bürgerbeauftragten: Roland Blatz vermittelte zwischen Heidelbergern und städtischen Ämtern

Einmal im Jahr stellt der Bürgerbeauftragte dem Gemeinderat eine Bilanz seiner Tätigkeit der vergangenen zwölf Monate vor. 165 Bürgerinnen und Bürger hatten sich von Mitte 2010 bis Mitte 2011 mit Beschwerden, Anfragen und Anregungen an Roland Blatz gewandt.

Roland Blatz
Roland Blatz (Foto: Buck)

136 der 165 „Fälle“ konnte Roland Blatz im Berichtszeitraum abschließen, wobei er für 64 seiner Klienten ei-nen (Teil)-Erfolg verbuchen konnte und 40 Probleme sich über Beratung und Auskünfte er-ledigten. Die Anfragen und Beschwerden betrafen unter anderem Leistungen nach Hartz IV, Ordnungswidrigkeiten, baurechtliche Fragen, Nachbarschaftsrecht, Sorgerechtsfragen oder drohende Obdachlosigkeit. „Dank der guten Zusammenarbeit mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GGH und der Fachstelle für Wohnungsnotfälle hat sich das Problem fehlender preiswerter kleiner Wohnungen für Alleinstehende verringert“, so Roland Blatz.

Ein unabhängiger Vermittler

Der ehrenamtlich tätige Bürgerbeauftragte ist ein von der Stadtverwaltung unabhängiger Vermittler, der die Interessen der Bürger bei Konflikten mit städtischen Ämtern und Gesellschaften vertritt und mit den Beteiligten nach einer einvernehmlichen Lösung sucht. Er darf uneingeschränkt Akten einsehen und Ämter sind ihm gegenüber zur Auskunft verpflichtet. In laufende Rechtsverfahren kann er nicht eingreifen.

20 Jahre Bürgerbeauftragter

Das Amt des unabhängigen Bürgerbeauftragten gibt es in Heidelberg schon seit 20 Jahren. In dieser Zeit haben sich 3.429 Personen mit Beschwerden und Anfragen an die/den jeweiligen Bürgerbeauftragte/-n gewandt. Dieses Amt bekleideten Hannelore Zöller (April 1991 bis April 1997), Jan-Pieter Baumann (April 1997 bis Juni 2002), Hans-Ulrich Tzschaschel (Dezember 2002 bis März 2006) und seit Juni 2006 Roland Blatz. Der Bürgerbeauftragte wird vom Gemeinderat für die Dauer von drei Jahren gewählt. (neu)

Nachgefragt

Wird der Bürgerbeauftragte heute noch gebraucht?

Roland Blatz: „Bürgerinnen und Bürger schätzen die Unabhängigkeit dieses Amtes von der Verwaltung. Sie können ohne Furcht vor Nachteilen vertraulich ihre Anliegen vortragen. Sie vertrauen darauf, dass ihr Anliegen ernst genommen und er/sie vermittelnd tätig wird. Deshalb steht im Vordergrund dieser Tätigkeit auch das Gespräch. Häufig bedankten sich Personen dafür, dass sie ohne Zeitdruck angehört wurden, auch wenn ihre Erwartungen nicht erfüllt werden konnten. Allerdings gab es in seltenen Fällen auch den Beschwerdeführenden, der nicht einsehen wollte, dass er mit seinem Anliegen nicht recht hat. Hier endete die Vermittlungsmöglichkeit sehr schnell.“

Sprechzeiten

Telefon: 06221 58-10260 und -10270, E-Mail: buergerbeauftragter@heidelberg.de; Bürozeiten: Dienstag 9 bis 12 Uhr, Mittwoch, Donnerstag 9 bis 12 Uhr, 13 bis 15 Uhr, Rathaus, Zimmer 216