Stimmen aus dem Gemeinderat

CDU

Kristina Essig

Beauftragter für Kultur- und Kreativwirtschaft?

Kristina Essig

Seit acht Monaten ist Frank Zumbruch erfolgreich als Beauftragter für Kultur- und Kreativwirtschaft für unsere Stadt tätig und legt seinen ersten Tätigkeitsbericht vor. Dazu stellt die SPD nun einen Antrag, man möge die Tätigkeit einstellen und die Geldmittel, die der Kreativbeauftragte erhält, direkt für Projekte der Kultur- und Kreativwirtschaft zur Verfügung stellen und zwar zur Vergabe durch den Jugendgemeinderat, sowie durch das Kulturamt und das Amt für Wirtschaftsförderung. Irgendwie hat man in der SPD wohl nicht richtig verstanden, was Kreativwirtschaft eigentlich ist.

Es ist nicht die Verwaltung und Betreuung kultureller Projekte und auch keine Erfindung des Herrn Oberbürgermeisters.Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist quasi eine Querschnittsbranche zwischen Tradition und Moderne, die traditionelle Wirtschaftsbereiche, neue Technologien und moderne Informations- und Kommunikationsformen verbindet und sie ist seit circa Ende der achtziger Jahre ein wichtiger und zwischenzeitlich außerordentlich dynamischer Wirtschaftszweig, der allein im Jahre 2008 circa 65 Milliarden Euro zur volkswirtschaftlichen Gesamtleistung in Deutschland beigetragen hat.

Das kulturelle Umfeld einer Region oder Kommune ist mittlerweile ein entscheidender Standortfaktor für die Ansiedlung von Unternehmen. Viele Länder und Kommunen haben dies längst erkannt und richten entsprechende Anlaufstellen für die Förderung dieses Wirtschaftszweiges ein. So auch in unserer Metropolregion in den Städten Mannheim und Ludwigshafen. – Dies und nichts anderes hat Heidelberg auch getan.

Für eine solche Aufgabe ist, neben einem entsprechenden Know-how, wichtig, über entsprechende Kontakte zu verfügen, diese auszubauen, eine Kontinuität herzustellen und damit das Vertrauen der Kreativen und Kulturschaffenden zu gewinnen. – Dies ist Herrn Zumbruch, wie man an vielen Projekten erkennen kann, bislang auch hervorragend gelungen.

Dies nun wieder zu kippen, weil man der Ansicht ist, das können die ohnehin schon überlasteten Ämter der Stadt – pardon: mit Unterstützung durch den Jugendgemeinderat – noch zusätzlich und genauso gut stemmen, ist nicht nur naiv, sondern rückschrittlich.