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Die Lutherstädte fordern: 
„Urteil aufheben“

Resolution verabschiedet – Fortsetzung von Seite 1

Bei der Preisverleihung „Das unerschrockene Wort“ berichtete Dmitrij Muratow von der Weißrussland-Korrespondentin der Nowaja Gaseta, Irina Chalip. Während der Feierstunde erreichte ihn eine Kurznachricht, der zufolge die Journalistin und Gattin des weißrussischen Oppositionspolitikers Andrej Sannikow verurteilt werden soll, weil sie an einer friedlichen Demonstration gegen die Regierung teilgenommen habe.

Die Lutherstädte reagierten darauf mit einer Resolution an den weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko mit folgendem Wortlaut:

„Die Jury der 16 Lutherstädte protestiert gegen das Urteil gegen Andrej Sannikow, der genau am heutigen Tag, dem 14. Mai 2011, in Minsk zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Als Präsidentschaftskandidat hatte Sannikow im vergangenen Jahr friedlich gegen das Lukaschenko-Regime demonstriert. Die Lutherstädte fordern die Justizbehörden Weißrusslands auf, dieses Urteil aufzuheben. Ebenso verlangen sie, den Prozess gegen die regimekritische Journalistin Irina Chalip, die Ehefrau Sannikows, einzustellen; ihr droht in der kommenden Woche eine Verurteilung zu zwei Jahren Haft wegen ‚Störung der öffentlichen Ordnung‘. Die europäische Staatengemeinschaft muss den Druck auf das Lukaschenko-Regime erhöhen, um die Einhaltung der Menschenrechte durchzusetzen und um alle Menschen, die unerschrocken ihr Wort erheben, zu schützen.“