Stimmen aus dem Gemeinderat

SPD

Mathias Michalski

Kultur- & Kreativwirtschaft

Mathias Michalski

Aus der Studie „Kreative Ökonomie“ ist herauszulesen, dass Heidelberg hervorragend aufgestellt sein soll. Mir ist diese Bestandsaufnahme zu anonym, zu statisch und zu wenig zielführend. Die Leuchttürme, die es schon zahlreich in Heidelberg gibt, laufen. Kleinverlage stehen mit ihrem hochwertigen Literaturangebot ökonomisch an der Wand, überleben aber aufgrund des Engagements der Besitzer. Die Wissenschaftsverlage stehen mitten im Umbruch, weg vom gedruckten Buch zum Knowledgemanagement. Im Software-Bereich hat Heidelberg mit einem großen Unternehmen Glück gehabt, Punkt. Das Engagement der Mäzene ist großartig – aber kein Ergebnis gelenkter Prozesse. Reizvolle Aufgabe ist, jenseits dessen, was schon läuft, den Humus der freischaffenden Künstler und Kreativen zum Aufschwung zu verhelfen. Wie also sollen neben der Anbieterstruktur, in der Kultur in jedweder Form konsumiert werden kann, die kreativen Potenziale bei uns zur Entfaltung kommen? Das heißt für mich Probe- und Auftrittsmöglichkeiten für Bands und Kleinkünstler, Möglichkeiten für Künstler, ihre zeitgenössische Kunst besser zu vermarkten, sowie bezahlbare Gewerberäume für Existenzgründer. Ich nenne hier bewusst zuerst nur kleine Maßnahmen, die finanziell überschaubar, aber klimarelevant sind. Viele Kreative wandern ab, weil sie weder bezahlbaren Wohnraum noch vernünftige Infrastruktur vorfinden. Heidelberg braucht hier einen Scout und Vernetzer, der die Situation von innen kennt. Brauchen wir einen städtisch alimentierten Leuchtturmwärter mit dem Gehalt eines Bundestagsabgeordneten, der sich mit dem schmückt was schon da ist, aber nicht den langen Atem hat, diesen Zukunftsmarkt zu entwickeln? - denn er geht ja nach einem Jahr. Ganzer Artikel unter www.spd-pfaffengrund.de.