Kultur

Literatur und mehr im Zeltpalast

Das Buch im Mittelpunkt: Die Heidelberger Literaturtage warten mit Qualität auf

Vom 29. Mai bis 1. Juni schlagen die Heidelberger Literaturtage wieder ihr Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz auf. Auch in diesem Jahr setzen die Veranstalter nicht auf Bestsellerlisten und Verkaufszahlen, sondern auf literarische Qualität und Vielfalt – ein Konzept, das auch die Festivalgruppe der Metropolregion zur Aufnahme der Literaturtage in die „Top Festivals“ veranlasste.

Zu Gast im Spiegelzelt:  die Erfolgsautoren Pascal Mercier und Wilhelm Genazino. (Fotos: Peter A. Hassiepen / Annette Pohnert)
Zu Gast im Spiegelzelt: die Erfolgsautoren Pascal Mercier und Wilhelm Genazino. (Fotos: Peter A. Hassiepen / Annette Pohnert)

Der Eröffnungsabend am Donnerstag, 29. Mai, ist hochkarätig besetzt: In Zusammenarbeit mit dem Italienzentrum des Romanischen Seminars konnte der Triester Literaturwissenschaftler und Autor Claudio Magris gewonnen werden, der zu den bedeutendsten Intellektuellen Italiens zählt.

Romanciers

Von Freitag bis Sonntag sind weitere glanzvolle Vertreter zeitgenössischer Romanliteratur geladen: Katja Lange-Müller und Jean-Philippe Toussaint erzählen auf ganz unterschiedliche Weise von Beziehungen in unserer Gesellschaft, Alex Capus begibt sich in die Zeit des Kolonialismus Deutsch-Ostafrikas. Pascal Mercier, im Rahmen der Poetik-Dozentur in Heidelberg zu Gast, liest aus seinem Erfolgsroman „Lea“, auf Michael Buselmeiers Podium der „Erlebten Geschichte“ sitzt in diesem Jahr Wilhelm Genazino. Den Abschluss bilden am Sonntagabend zwei Lesungen österreichischer Autoren: Josef Winkler erforscht Bestattungsriten, Thomas Glavinic erkundet sich selbst.

Lyrik, Briefe und Musik

Ein Credo der Literaturtage, das seit der Gründung 1994 Bestand hat, ist die Vielfalt der Gattungen. In diesem Jahr ist einer der renommiertesten deutschen Lyriker der Gegenwart, der ‚Sprach-Magier‘ Oswald Egger, zu Gast: Der Clemens-Brentano-Preisträger von 2000 sprengt die Grenzen des geläufigen Wortschatzes und öffnet neue sprachliche Horizonte. Nicht als Lyriker, sondern als Briefschreiber stellen Katharina Born und Michael Braun den 1979 verstorbenen Schriftsteller Nicolas Born vor, dessen Briefwechsel als Zeugnis der jüngeren Literaturgeschichte gilt. Die Veranstaltung findetin Zusammenarbeit mit der Kurt-Wolff- Stiftung statt, ebenso wie die anschließenden „Beat Stories“, eine literarische Reminiszenz an die 1960er und ‑70er Jahre inclusive Konzert der Freddy Wonder Combo.

Schulklassen willkommen

Für Jugendliche ab zwölf Jahren findet am Freitag, 30. Mai, um 11 Uhr die „Schule des Lesens“ statt. Schulklassen sind herzlich eingeladen, Anmeldung erbeten unter literaturtage@heidelberg.de oder 5833020.

Infos und Tickets

Karten gibt es ab sofort in ausgewählten Buchhandlungen, Adressen sind zu finden unter www.heidelberger-literaturtage.de. Auf der Website können Karten online reserviert werden. (kdi)