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Heidelberg hat sich gut entwickelt

Nachhaltigkeitsbericht: Fortschritte bei Umsetzung des Stadtentwicklungsplans

Heidelberg hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Das belegt der Nachhaltigkeitsbericht 2011, den jetzt die Stadtverwaltung dem Gemeinderat vorlegte.

Laut Nachhaltigkeitsbericht legen in der Stadt die Heidelberger die meisten Wege zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV zurück.
Laut Nachhaltigkeitsbericht zeigten sich vor allem in der Mobilität Fortschritte: In der Stadt legen die Heidelberger die meisten Wege zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV zurück. (Foto: Rothe)

In allen zehn analysierten Zielbereichen von Arbeit über Mobilität bis zu Wohnen oder Umwelt konnten Fortschritte bei der Umsetzung des Stadtentwicklungsplans erreicht werden. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner betonte: „Wir werden weiter daran arbeiten, dass sich Heidelberg in allen Bereichen gut entwickelt. Handlungsbedarf gibt es beispielsweise weiterhin beim Thema Wohnen. Das gehen wir derzeit unter anderem mit der Bahnstadt und künftig mit den Konversionsflächen an.“

Die Stadt Heidelberg hat sich mit dem „Stadtentwicklungsplan Heidelberg 2015 – Leitlinien und Ziele“ 1997 zu einer gleichermaßen sozial verantwortlichen, umweltverträglichen und wirtschaftlich erfolgreichen, sprich nachhaltigen Stadtentwicklung verpflichtet. In den Nachhaltigkeitsberichten wird regelmäßig Bilanz gezogen, was erreicht werden konnte und wo noch Nachholbedarf besteht. Der letzte Bericht wurde 2007 veröffentlicht.

Auf dem Weg zur nachhaltigen Stadt

Für den Nachhaltigkeitsbericht 2011 wurde die Entwicklung in allen zehn Zielbereichen zwischen 2006 und 2010 untersucht. Ausgewählte Ergebnisse:

Arbeiten

• In dem Bericht heißt es: „Heidelberg steht wirtschaftlich hervorragend da.“ • Die Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter nahm von rund 75.000 (2006) auf 80.000 (2010) zu.

• Deutlich ging die Arbeitslosenquote um 2,1 Prozentpunkte (2006: 8,3 Prozent; 2010: 6,2 Prozent, jeweils zum 30. September) zurück.

Soziales

• Betreuung verbessert: Bei den unter Dreijährigen hat sich der Versorgungsgrad nahezu verdoppelt. 2011 hatte Heidelberg die höchste Betreuungsquote in den westlichen Bundesländern.

• Der Anteil von Schulabgängern ohne Abschluss an den allgemeinbildenden Schulen ist weiter gesunken (von 4,7 auf 3,6 Prozent).

• Armut: Zwar sank der Besatz der Grundsicherungsbezieher (nach SGB II und XII) je 1.000 Einwohner geringfügig, doch bleibt die absolute Zahl von rund 8.900 Personen eine Herausforderung.

Umwelt

• Umweltschutz auf hohem Niveau: Die CO2-Emissionen durch städtische Liegenschaften gingen weiter zurück. Diese lagen im Jahr 2006 bei 22.520 Tonnen pro Jahr und 2010 bei 21.371 Tonnen pro Jahr.

• Der Einsatz erneuerbarer und umweltfreundlicher Energien nahm weiterhin zu.

• Mit dem Trinkwasser wird immer sparsamer umgegangen.

Mobilität

• Die Heidelberger legen in der Stadt fast zwei Drittel aller Wege mit Bus, Bahn, Rad oder zu Fuß zurück. Der Pkw-Besatz je 1.000 Einwohner ist mit 374 Pkws je 1.000 Einwohner der landesweit niedrigste Wert (Rhein-Neckar-Kreis: 574, Land: 539).

• Der Anteil der Busse und Bahnen mit Niederflurtechnik und/oder Rollstuhlrampen liegt über 90 Prozent. Bei den Straßenbahnhaltestellen besteht noch weiterer Handlungsbedarf hinsichtlich der Barrierefreiheit.

Wohnen

• Das ökologische Bauen hat Fortschritte gemacht. Die Zahl der bewilligten Projekte (Förderanträge) zur rationellen Energieverwendung ist von 192 (2006) auf 237 (2010) angestiegen.

• Im Zielbereich Wohnen besteht trotz erkennbarer Verbesserungen weiterhin Handlungsbedarf. Die Zahl der preisgebundenen Wohnungen nimmt weiter ab. Zudem ist die durchschnittliche Mietspiegel-Miete erneut angestiegen (2006: 7,28 Euro; 2010: 7,63 Euro).

• Nach wie vor muss, so der Bericht, für einen familienfreundlicheren Wohnungsmarkt gesorgt werden. Impulse hierfür werden kurzfristig durch Wohnungen in der Bahnstadt und mittelfristig auf den Konversionsflächen erwartet.

Kultur

• Die Nutzerzahlen nahmen in allen kulturellen Bereichen fast ausnahmslos zu, diesmal auch im außerschulischen (Weiter-)Bildungsbereich. Der Heidelberger Frühling entwickelte sich zum Publikumsmagnet. Im Jahr 2007 besuchten 22.000 Besucher das Festival, 2010 waren es 31.000.

• Der Pro-Kopf-Betrag an Kulturausgaben konnte trotz Einwohneranstieg gehalten werden. 2006 lag er bei 310,5 Euro je Einwohner, 2010 waren es 312 Euro.

Finanzen

• Die Pro-Kopf-Verschuldung hat zwar deutlich zugenommen. Im Jahr 2006 lag sie bei 962 Euro, 2010 bei 1.115 Euro, im Städtevergleich verfügt Heidelberg dennoch über einen der niedrigsten Werte im Land nach Karlsruhe und Stuttgart.

Demografischer Wandel

• Heidelberg gewinnt – anders als viele Großstädte in Deutschland – weiterhin an Einwohnern.

Der Bericht steht unter www.heidelberg.de >Stadtinfos >Stadtentwicklung >Publikationen, als Broschüre im Amt für Stadtentwicklung und Statistik, Kornmarkt 1, 69117 Heidelberg, Telefon 06221 58-21500, E-Mail: stadtentwicklung@heidelberg.de.   (kö)