Stadt & Leute
Helfer der Obdachlosenhilfe
Elftklässler/innen des Hölderlins im Einsatz bei der Essensausgabe für bedürftige Menschen
Die evangelische Heiliggeistgemeinde bietet seit langem einen monatlichen Mittagstisch für Obdachlose an. Seit kurzem leisten Schüler/innen des Hölderlin-Gymnasiums dabei Unterstützung.
Regelmäßig rücken an einem Samstag im Monat Elftklässler/innen zum Dienst ins Schmitthennerhaus ein, dem evangelischen Gemeindezentrum in der Heiliggeiststraße. Dort heißt es für die erste Schicht von 10.30 bis 13.30 Uhr: in der Küche das Essen vorbereiten und die Tische für Bedürftige und Obdachlose decken. Die zweite Schicht von 13.30 bis 16.30 Uhr ist zuständig für die Essensausgabe und soll durchaus auch das Gespräch mit den Obdachlosen suchen.
Die Idee zu diesem Sozialprojekt hatte Elternbeiratsvorsitzende Sabine Erpf. Unterstützung bekam sie von Markus Tiemeyer vom Jugendtreff „CityCult“ in der Merianstraße, der im Hölderlin für den Einsatz warb. Auch Schuldirektor Dr. Jan Erichsen war gleich von dem Projekt überzeugt, zumal das Hölderlin sich als eine Bildungseinrichtung versteht, an der auch soziale Kompetenzen vermittelt werden sollen. Daher erhalten auch all diejenigen, die im Schmitthennerhaus mitgeholfen haben, ein Zertifikat.
An drei Samstagen haben die Teams ihren Einsatz, dann kommen andere dran. Über dreißig Freiwillige haben sich bisher gemeldet. Betreut werden sie während ihres Einsatzes von Sebastian Fahrich. Der ehemalige Hölderlin-Schüler macht gerade beim „CityCult“ sein Freiwilliges Soziales Jahr.
Bei einem Pressetermin schilderten die 17-jährigen Schülerinnen Kristina Marggraf, Rosa Schlindwein und Franziska Hildebrandt ihre Erfahrungen. Alle drei bestätigten, dass es keine Probleme mit den Obdachlosen gegeben hätte. Sie verstanden sich in erster Linie als Helfer bei der Essensausgabe, aber seien auch bereit gewesen zuzuhören, wenn einer der Obdachlosen von seinem Schicksal erzählte.
Alle Beteiligten wollen das Projekt fortführen. Das monatliche Treffen für Obdachlose im Schmitthennerhaus findet übrigens schon seit Ende der Siebziger Jahre statt. Fast genauso lang kümmert sich Käthe Illing um die Bedürftigen, die sich hier auch mit sauberer Wäsche aus der Kleiderkammer eindecken können. Das Essen wird über Spenden finanziert.
Auch andere Kirchengemeinden in Heidelberg kümmern sich um die Wohnsitzlosen. In der kalten Jahreszeit bereiten sie im Wechsel jeden Morgen ein Frühstück. Seit 1983 wird dieser Start in den Tag angeboten, 20 „Frühstücksgemeinden“ beteiligen sich. neu