Stimmen aus dem Gemeinderat

SPD

Dr. Anke Schuster

WM: Ausnahme-Zustand

Dr. Anke Schuster

Ja, nur noch wenige Tage bis zum Anpfiff des Großereignisses in Deutschland in diesem Jahr – der Fußballweltmeisterschaft. Fußball der Volkssport schlechthin, ob Groß ob Klein, ob Frau ob Mann – fast alle werden wieder mitfiebern, wenn unsere Elf sich mit den Freunden aus der Welt im sportlichen Wettkampf um das runde Leder streitet. So manche Familie befindet sich jetzt schon im Ausnahmezustand, denn es gilt das übliche Familienleben während der WM reibungslos um die Spieltermine herum zu planen. Familienfeste, Besuche von Freunden, ... alles ist stets der Frage unterworfen – ist da ein wichtiges Spiel oder nicht? Auch der Gemeinderat hatte sich in dieser Woche mit der Fußballweltmeisterschaft zu befassen. Leider nicht mit dem Thema Übertragung der Spiele auf Großleinwand mitten in der Stadt, was ich bedaure, sondern mit den Ladenschlussöffnungszeiten. Ja, Sie lesen richtig. Nicht das Aufheben der Sperrzeit während der WM war diese Woche Thema im Gemeinderat, sondern die Öffnungszeiten der Geschäfte bis 24 Uhr. Während ich ersteres begrüße, weil es das Erleben der Spiele als Gemeinschaftsereignis fördert, ist für mich letzteres Ansinnen unbegreiflich.

Ist es wirklich von öffentlichem Interesse, dass man in Heidelberg bis 24 Uhr einkaufen kann, wenn in Stuttgart, Kaiserlautern oder Frankfurt WM-Spiele stattfinden? Kommt es bei den Fußballfans tatsächlich zu einem Einkaufsnotstand, wegen der Fußballspiele? Sind unsere Straßen an Spieltagen, an denen Spiele um 15.00 oder 18.00 Uhr stattfinden, menschenleer, weil alle gebannt den Spielen folgen? – Nein. Ich halte diese Diskussion für lächerlich. Dass wir uns richtig verstehen: Ich wünsche dem Einzelhandel, dass viele der Gäste während der WM nicht nur ihr Herz, sondern auch ihr Geld in Heidelberg „verlieren“. Aber dazu haben sie meiner Ansicht nach mit sechs Tagen die Woche mit Öffnungszeiten bis 20.00 Uhr ausreichend Gelegenheit. Eine weitere Ausdehnung der Öffnungszeiten bringt außer unzumutbaren Belastungen für die Beschäftigten dem Einzelhandel nichts.

Deshalb mein Votum in dieser Sache: Lasst uns das Erfolgsrezept von unserem Franz befolgen: „Flach spielen – hoch gewinnen.“

Weitere Informationen von und über die SPD-Fraktion: www.spd-fraktion-heidelberg.de, E-Mail: SPD-Fraktion-Heidelberg@t-online.de