Stadt & Leute
Hospizdienst für Kinder und Jugendliche
Neues Angebot des Diakonischen Werkes Heidelberg – Ausbildungskurse für ehrenamtliche Mitarbeiter/innen
Die Bedeutung des Wortes „Hospiz“ hat sich grundlegend gewandelt. Ursprünglich bezeichnete es eine Herberge, in der wandernde Handwerksburschen und Reisende Unterkunft fanden. Noch vor rund fünf Jahrzehnten wurde der Begriff eindeutig in diesem Sinne benutzt. Heute verbindet man mit Hospiz einen Ort, der todkranken Menschen die Möglichkeit geben soll, in Würde sterben zu können.
Hospizarbeit ist somit Sterbebegleitung. Sie ist stationär oder ambulant möglich und wird in Heidelberg auch in beiden Formen praktiziert.
In der ambulanten Hospizarbeit ist seit über zehn Jahren das Diakonische Werk engagiert. Seit 1995 gibt es den Förderverein Ambulante Hospizhilfe e.V. der evangelischen Kirche.
Nicht alle Menschen, die nach schwerer Krankheit sterben, sind erwachsen oder gar alt. Auch Kinder sind davon betroffen und Anfragen zur Hospizbegleitung von Kindern und Jugendlichen und deren Familien nehmen zu. Das Diakonische Werk Heidelberg, das über langjährige Erfahrung in der Begleitung schwerkranker Menschen und der ihnen nahe stehenden Personen durch ehrenamtliche Hospizbegleiter/innen verfügt, hat deshalb – in Zusammenarbeit mit der ökumenischen Hospizhilfe in Mannheim – die ambulante Hospizhilfe für Kinder und Jugendliche entwickelt und jetzt der Presse vorgestellt.
Kinderhospizarbeit stellt eine besondere Herausforderung dar, zeigten sich Dekan Dr. Steffen Bauer, Heidi Farrenkopf, Ulrike Bock und Julia Severin vom Diakonischen Werk Heidelberg sowie der Direktor des Diakonischen Werkes Mannheim, Peter Hübinger, im gemeinsamen Pressegespräch einig: Familien – Eltern ebenso wie Geschwister – eines Kindes mit „lebensverkürzender“ Erkrankung bedürfen in der Hospizbegleitung ganz spezieller Zuwendung, die sich meist auch über einen längeren Zeitraum erstreckt.
Somit sind auch die Anforderungen an die Mitarbeiter/innen in der Kinderhospizhilfe andere als in der Hospizhilfe für Erwachsene, erklärt Julia Severin, Diplom-Pädagogin und Diplom-Theologin, die den Kinderhospizdienst leitet. Die Qualifikation für die Hospizarbeit für Kinder und Jugendliche erwerben die Helfer/innen in einem Kurs, der auf der Befähigung für den Erwachsenen-Hospizdienst aufbaut. Das bedeutet, für die Weiterbildung zum/zur Kinderhospizbegleiter/in kommen zunächst einmal jene 32 Ehrenamtlichen infrage, die bereits im ambulanten Hospizdienst des Diakonischen Werks Heidelberg tätig sind.
Für neue an der ambulanten Hospizbegleitung Interessierte beginnt wieder ein Grundkurs im Herbst dieses Jahres. Der Grundkurs umfasst ebenso wie der ebenfalls für Herbst geplante Aufbaukurs 60 Ausbildungsstunden.
Wer glaubt, sich für die Aufgabe des/der ehrenamtlichen Hospizbegleiter/in engagieren zu können, findet Ansprechpartner beim Diakonischen Werk in der Karl-Ludwig-Straße 6 (Telefon 5375-0, montags bis donnerstags 9 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, freitags 9 bis 12 Uhr).
Durch Inanspruchnahme der ambulanten Kinderhospizhilfe sollen den Familien keinerlei Kosten entstehen. Finanziert wird diese Arbeit vom Diakonischen Werk, dem Förderverein Ambulante Hospizhilfe sowie durch staatliche Zuschüsse. Spenden für diesen Zweck können auch auf das Konto 23531 bei der Sparkasse Heidelberg (BLZ 67250020), Kennwort: Kinderhospiz, überwiesen werden. (br.)