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OBDACH e.V. hilft wieder Fuß zu fassen

Seit Herbst 2010 kooperieren die Stadtwerke Heidelberg mit dem Verein Obdach e.V., um ihm beim Energiesparen zu helfen. Damit unterstützen sie einen Partner, der seit 23 Jahren aktiv für Menschen ist, die Hilfe brauchen.

Zwei Obdachlose schlafend auf einer Treppe
Obdachlos (Foto: OBDACH e.V.)

Der Verein OBDACH e.V.
Der Verein bietet allein stehenden Menschen ohne Wohnung oder solchen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, ein Dach über dem Kopf und hilft ihnen, wieder Fuß im "normalen" Leben zu fassen. OBDACH e.V. bietet mit seinen Wohnungen in ganz Heidelberg fast 100 Menschen ein Zuhause. Ein Team von zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern übernimmt die Betreuung: Vier davon sind hauptamtliche, qualifizierte Sozialarbeiter, acht weitere arbeiten ehrenamtlich oder als geringfügig Beschäftigte. Ein fünfköpfiger ehrenamtlicher Vorstand leitet die Geschäfte, sechs weitere Ehrenamtliche übernehmen Aufgaben wie Wohnungsverwaltung, Spendenakquisition oder die Pflege der Internetseite.

Wie sieht die Betreuung aus?
Eine wichtige Säule des Vereins ist das richtige Betreuungskonzept. Das Team will vor allem langfristige und tragfähige Beziehungen zu den Klienten aufbauen. Viele der Menschen, die bei OBDACH ein Heim finden, leiden an Abhängigkeitserkrankungen und deren Folgen. Die Betreuerinnen und Betreuer bieten psychosoziale und gesundheitliche Beratung, unterstützen beim Umgang mit Behörden oder bei finanziellen Angelegenheiten und helfen dabei, Arbeit zu finden sowie die Freizeit sinnvoll zu gestalten. Mit jedem Bewohner wird ein individueller Entwicklungsplan erarbeitet. Menschliche Zuwendung und Hilfe zur Selbsthilfe sind die obersten Prinzipien der Betreuungsarbeit. Ein zentrales Angebot ist der OBDACH-Treff: Dreimal die Woche können sich die OBDACH-Bewohner in der Bahnhofstraße zu einem gemeinsamen Frühstück treffen. Hier finden sie Zuwendung, Geselligkeit und ein offenes Ohr; außerdem haben sie die Gelegenheit zu Einzelgesprächen mit ihren Sozialarbeitern. Ergänzend berät eine Krankenschwester die Mieter bei OBDACH e.V. seit 2008 ehrenamtlich in allen Fragen rund um die Gesundheit.

Erfolgreich Beschäftigung schaffen
OBDACH e.V. hat zahlreiche Angebote zur Beschäftigung und Freizeitgestaltung für die Betreuten geschaffen. Ein Arbeitsteam erledigt die vielen Sanierungs-, Reparatur- und Wartungsarbeiten in den Häusern und Gärten der 97 Wohneinheiten. Außerdem wurden fünf Arbeitsplätze als Hausmeister, für die Mitarbeit im OBDACH-Arbeitsteam, für die Betreuung einer Waschküche und die Redaktion, Produktion und den Vertrieb des OBDACH-Blättl geschaffen. Die Zahl der Betreuten, die auf dem ersten und zweiten Arbeitsmarkt Beschäftigung fanden, ist ständig gestiegen und liegt je nach Verfügbarkeit zwischen 18 und 22 Personen.

Und die Finanzierung?
Wie die meisten gemeinnützigen Vereine steht auch OBDACH e.V. laufend vor der Herausforderung, die Finanzierung sicherzustellen. Deshalb hat der Verein eine innovative Finanzierungsidee entwickelt, von dem er sich künftig eine bessere Situation erhofft: Auf Initiative einer Stifterin hat er die OBDACH-Stiftung ins Leben gerufen. Die Stiftung bietet Förderern die Möglichkeit, den Verein nachhaltiger zu unterstützen als mit einer Spende: Die Zuwendungen bleiben im Stiftvermögen erhalten und leisten Jahr für Jahr einen Beitrag zur Betreuungsarbeit. Die Erträge des Stiftungskapitals fließen in die Betreuungsarbeit. Die Stiftung ist seit 2009 Träger der "Kunstauktion gegen Obdachlosigkeit": Regelmäßig wird dort Kunst aus Privatbesitz versteigert; der Erlös fließt in das Stiftungskapital. Die nächste Kunstauktion findet im Dezember 2011 statt. Noch liefert die Stiftung nur einen geringen Beitrag zur Finanzierung. Der Verein muss jährlich zusätzlich 95.000 Euro Spenden einspielen. Seit dem Jahr 1995 führt OBDACH e.V. das DZI Spenden-Siegel. Damit bestätigt das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen – DZI – dem Verein den sorgsamen Umgang mit Spenden.

Ein Beitrag, um die Finanzierung zu sichern, ist auch die Kooperation mit den Stadtwerken Heidelberg: Denn die Energieeinsparungen mindern die Kosten und sorgen dafür, dass die begrenzten finanziellen Mittel denjenigen zu Gute kommen, um die es geht: den wohnungslosen Menschen in Heidelberg und solchen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind.

Mehr Informationen zu OBDACH e.V. finden Sie unter, www.obdach-hd.de
oder wenden Sie sich an:

OBDACH e.V.
Bahnhofstraße 3, 69115 Heidelberg
Telefon: 06221  167494, E-Mail: verein@obdach-hd.de