Stimmen aus dem Gemeinderat

CDU

Klaus Weirich

Fast 10 Jahre interessante Stadtratstätigkeit geht dem Ende entgegen

Klaus Weirich

Am 23. September 2009 findet die Verabschiedung der ausscheidenden Gemeinderäte statt. Aus familiären Gründen habe ich mich dazu entschlossen, nicht mehr zu kandidieren.

Für mich war die fast 10 Jahre lange Stadtratstätigkeit eine interessante Tätigkeit, bei der ich mich insbesondere für die südlichen Stadtteile Heidelbergs engagiert habe.

Oftmals habe ich mit meiner Meinung auch unbequeme Standpunkte bezogen und dafür entsprechende Kritik geerntet. Trotzdem glaube ich, in dieser Zeit viele Projekte begleitet zu haben, die für die Stadt und die Bevölkerung von großem Nutzen waren und sind.

Leider wurden manche Projekte auch, deren Umsetzung der Allgemeinheit förderlich gewesen wären, durch müßige Diskussionen im Gemeinderat zerredet. So war ich zum Beispiel strikter Befürworter der 5. Ne-ckarquerung, die erforderlich wäre, um den Ausbau der Kliniken und der Forschungseinrichtungen im Neuenheimer Feld zukunftsfähig gestalten zu können. Beides sind Aushängeschilder unserer Stadt.

Leider wurden auch manche Entscheidungen dadurch geprägt, dass sich einige Fraktionen in der öffentlichen Gemeinderatssitzung bei Anwesenheit von Bürgerinitiativen oder Bezirksbeiräten nicht an die vorherigen Absprachen in den Ausschüssen gehalten haben, da dies unbequem für sie gewesen wäre.

Es wurden während meiner Amtszeit auch viele Entscheidungen getroffen, bei denen ich unverändert der Meinung bin, dass sie falsch waren. So zum Beispiel die Straßenbahn nach Kirchheim, zumindest auf der jetzigen Trassenführung. Es hat sich gezeigt, dass die Geschäfte in Kirchheim nicht davon profitiert haben, sondern weiterhin sterben.

Ebenso die Ampelschaltungen, die seit der Herrschaft von OB Weber zusehends autofeindlicher gestaltet wurden. Nun muss für einen Aufwand in Millionenhöhe ein vernünftiges Verkehrsleitsystem aufgebaut werden, damit der Verkehr in Heidelberg wieder fließen kann.

Alles in Allem sehe ich auf die Zeit meiner Tätigkeit mit einer gewissen Zufriedenheit zurück. Es wurde in der Stadt viel Positives bewegt. Es hat mir Spaß gemacht, mich einzubringen und es war auch Teil meiner Kurpfälzer Art, dabei immer mal wieder bei dem einen oder anderen „anzuecken“.

Nachdem meine Entscheidung feststand, wurde ich öfters angesprochen, doch noch eine Periode weiterzumachen. Ich bin aber der Meinung, man sollte aufhören so lange die Menschen noch sagen „schade, dass er geht“, als wenn sie sagen „gut, dass er fort ist“.

Der Bevölkerung, dem Oberbürgermeister und dem neuen Gemeinderat wünsche ich alles Gute und die Kraft, trotz der vielfältigen Zusammensetzung die Mehrheiten für Entscheidungen zu finden, die unsere Stadt voranbringen.

Die Politik werde ich weiter interessiert beobachten und werde auch sicher noch in geeigneter Form „meinen Senf dazugeben“, wenn ich es für erforderlich halte.