Stadt an den Fluss

Neckarpromenade: Siegerentwurf vorgestellt

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und Preisträger laden Bürger zur Beteiligung an Weiterentwicklung des Entwurfs ein

Mit einer hochkarätig besetzten Veranstaltung eröffnete Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner am 13. März im Rathaus die Bürgerbeteiligung zur Gestaltung der Neckaruferpromenade. In dem vom Freien Architekten Professor Helmut Lerch moderierten Gespräch mit der Vorsitzenden des Preisgerichts, Professor Undine Gieseke, dem Sprecher der Heidelberger Architekten-Arbeitsgemeinschaft, Michael Palm, und dem Stadtoberhaupt konnten Bürger Fragen stellen und ganz gezielt Vorschläge einbringen.

Neue Perspektive am Bismarckplatz: Ein markanter Schlusspunkt am Ende der Sequenz von Plätzen und Promenadenabschnitten markiert die westliche Tunneleinfahrt. (Grafik: Planungsgruppe Neckarpromenade)
Neue Perspektive am Bismarckplatz: Ein markanter Schlusspunkt am Ende der Sequenz von Plätzen und Promenadenabschnitten markiert die westliche Tunneleinfahrt. (Grafik: Planungsgruppe Neckarpromenade)

Zuvor erläuterte die Jury-Vorsitzende kurz Stärken und Schwächen der honorierten Ankäufe und Preisträger und arbeitete dabei präzise die Einzigartigkeit des einstimmig gekürten Siegerentwurfs mit dem Titel „Fundstücke“ heraus. Dem Heidelberger Architekten-Team sei es „in ganz hervorragender Weise gelungen“, innerhalb der linearen Struktur der Promenade mit Bestehendem umzugehen, Neues zu kreieren und die sensiblen Räume miteinander zu vernetzen. „Wenn es einmal gebaut sein wird, wird es ein Ort sein, an dem man sehr gerne ankommen wird“, ist Gieseke sicher.

Der Weg zum Erfolgsrezept war ebenso simpel wie wirkungsvoll: „Es hat sehr viele Spaziergänge am Ufer nötig gemacht, um nach der Heidelberger Lösung zu suchen. Am wichtigsten war, raus zu gehen, vor Ort zu sein“, so Landschaftsarchitekt und Diplom-Ingenieur Michael Palm. Bei diesen Begehungen entwickelten sie das Verständnis für die Plätze, die Höhen, die Bestandsbauwerke oder die unterschiedlichen Uferzonen. Sie spürten den Rhythmus der Abschnitte auf und fanden die für Heidelberg typischen Elemente. Diese „Perlen am Ufer“ haben sie in ihrem Entwurf herausgearbeitet und zu einer abwechslungsreichen Promenade verdichtet.

Viele Details, darauf wies Palm hin, seien aber im Entwurfsstadium noch gar nicht festgelegt, weshalb die Planungen hier noch offen sind für die Wünsche der Heidelberger. Und so lud auch Palm die Bürger/innen ein, sich an der Weiterentwicklung des Entwurfs aktiv zu beteiligen. Die Anwesenden ließen sich nicht zweimal bitten und führten eine intensive Diskussion mit dem Podium. Darin dominierten Fragen nach dem Restverkehr, den die Planer nicht als Störung betrachten. Eine Fußgängerzone ganz ohne Verkehr, so Palmer, sei Geschichte. Einen Rest an Erschließungsverkehr wie auf Hauptstraße und Uniplatz mache die Promenade zwischen Neckarmünzplatz und Stadthalle eher attraktiver, erklärt Palm: „Sehen und Gesehenwerden – das gehört einfach dazu!“ Mit nehmen die Architekten auch den Wunsch der Anwesenden nach ausreichend Spielmöglichkeiten. Sie werden ebenfalls in die Promenade und die Plätze integriert und nicht als abgegrenzte Spielplätze verwirklicht.

So geht es weiter

Der Gemeinderat entscheidet am 19. März 2009 über die Ergebnisse des Wettbewerbs und über die Vergabe des Auftrags zur Planung. Bis Anfang 2010 werden in der nächsten Planungsphase das Grundkonzept durchgearbeitet, alle fachlichen Belange (Schifffahrt, Denkmalschutz, Hochwasser, Verkehr, Tunnelbau, ...) abgestimmt, eine Kostenschätzung vorgenommen, das Genehmigungsverfahren vorbereitet, Formen der Bürgerbeteiligung und -information angeboten und die Voraussetzungen für die Förderfähigkeit abgeklärt.
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