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Der Aufbau hat begonnen!

Heidelberger Opernzelt im Hof der alten Feuerwache wird zu einer schicken Ersatzspielstätte für die Zeit des Theaterumbaus

Mit der Aufstellung der Bogenelemente im Hof der alten Feuerwache im Stadtteil Bergheim hat am 18. Februar der Aufbau des Opernzeltes begonnen. Es wird dem Theater während der Sanierungszeit bis 2012 als temporäre Spielstätte für alle Musiktheater-Produktionen dienen.

Der Aufbau des Opernzeltes hat begonnen
Der Aufbau des Opernzeltes hat begonnen. Mit dabei (von rechts nach links): OB Dr. Eckart Würzner, Erster Bürgermeister Bernd Stadel, Intendant Peter Spuhler und Architekt Patrick Lubs. (Foto: Rothe)

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, Erster Bürgermeister Bernd Stadel, Intendant Peter Spuhler und Architekt Patrick Lubs gaben vor Ort gemeinsam den offiziellen Startschuss für den Zeltaufbau. Platz für 636 Zuschauer bietet das Opernzelt, das zuvor bereits in Freiburg, Erfurt und Kassel im Einsatz war. Es gehört mit seinen 18 Metern Höhe, 35 Metern Durchmesser und einer Fläche von 1.000 Quadratmetern zu den Giganten der mobilen Spielstätten. Eine silberfarbene Außenplane aus Kunststoff gewährleistet beste Wärme- und Schalldämmung.

Im Innenraum, der im Winter beheizt und im Sommer mit Frischluft versorgt wird, dürfen sich die Zuschauer auf mehr Platz, gepolsterte Einzelbestuhlung in Parkett und Rang und vor allem unverstellte Sicht freuen, denn das Zelt kommt ohne zusätzliche Stützstangen aus. Die 226 Quadratmeter große Bühne erlaubt „große“ Oper in Heidelberg. Intendant Peter Spuhler: „Durch die anderen Raumverhältnisse können wir auch Opern machen, die bisher nicht in Heidelberg möglich waren. Besonders wichtig ist uns die ausgezeichnete Akustik im Zelt bei gleichzeitigem maximalem Lärmschutz für die Anwohner.“

In der alten Fahrzeughalle der Feuerwache werden Sektbar und Foyer mit Garderobe entstehen.

Nebenan werden untertags Kulissen geschreinert und montiert. Im ersten und zweiten Geschoss befinden sich weitere Werkstätten, Bühnentechnik und Theaterverwaltung. Weitere Verwaltungsräume haben in der ehemaligen Polizeistation in der Emil-Maier-Straße 18 ihren Platz.

Parkmöglichkeiten für Zuschauer gibt es ausreichend, vor allem im BG-Chemie Parkhaus zwischen Hauptbahnhof und alter Feuerwache. Auch mit dem öffentlichen Nahverkehr ist das Opernzelt bestens erreichbar. Eine Theaterkasse mit guter Anfahrtsmöglichkeit und Kurzzeitparkplätzen soll es im ehemaligen HSB-Kassenpavillon in der Alten Eppelheimer/Ecke Emil-Maier-Straße geben.

Bis Ende Mai ist das Zelt komplett aufgebaut. Bis 2012 sollen hier Opern und Konzerte gespielt werden. Das Schauspiel bleibt in der Altstadt. Im ehemaligen Schlosskino wird eine Ersatzspielstätte hergerichtet werden. Damit sind auch die Einwohnereinwendungen vom Tisch, die sich an einem zweiten „kleinen“ Zelt für das Schauspiel in unmittelbarer Nachbarschaft zum großen Zelt an der alten Feuerwache festgemacht hatten. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Wir sind froh, mit der Zwei-Spielstätten-Regelung eine so gute Übergangslösung für das Theater gefunden zu haben. Das Opernzelt wird Theaterliebhabern einen Kunstgenuss ganz neuer Dimension in Heidelberg eröffnen. Und das ‚Theaterkino’, unsere neue Schauspielstätte, sorgt dafür, dass das Schlosskino für eine kulturelle Nutzung erhalten und das Theater mit einem Fuß in der Altstadt bleibt.“

Noch bis zum 11. Juli spielt das Theater und Philharmonische Orchester im „alten“ Theater in der Altstadt. Dann beginnen die Sanierungsarbeiten, die bis 2012 dauern werden. Die erste Spielzeit im Opernzelt wird im Oktober 2009 eröffnet.

Verantwortlich für die Planung und Durchführung der Baumaßnahmen in der alten Feuerwache ist die Heidelberger Architektenpartnerschaft Bellm-Löffel-Lubs-Trager (ap 88) im Auftrag des Gebäudemanagements der Stadt. Die Kosten für die gesamte Auslagerung des Theaters sind mit insgesamt 5,3 Millionen Euro veranschlagt. Darin enthalten sind 1,5 Millionen Euro Zeltmiete.  (eu)