Stimmen aus dem Gemeinderat

SPD

Irmtraud Spinnler

Fahrradstraße Plöck muss bleiben!

Irmtraud Spinnler

„Wegen welcher Baustelle wird denn eigentlich dieses ganze Theater gemacht?“, fragte mich eine Teilnehmerin, als sie am Treffpunkt unserer Begehung bei der Großbaustelle am Ebert-Platz ankam und die kurze Engstelle bereits ahnungslos passiert hatte. Das hat sich auch die SPD-Fraktion gefragt, die zusammen mit den Jusos zu einem Vor-Ort-Termin in der Plöck einlud, um sich die Auswirkungen der Anordnung des OBs anzusehen. Bekanntermaßen wurde deshalb die Durchfahrt zum Bismarckplatz für Radler gekappt, und somit die Fahrradstraße, die sich aus verschiedenen Teilen zusammensetzt, teilweise aufgehoben. Einen Antrag für den Gemeinderat, bei dem die Umleitung des Radverkehrs und die Alternativen dargestellt werden sollen, haben wir am 11. 2. eingebracht.

Trotz ungemütlichen Wetters kamen viele interessierte Menschen, die überhaupt kein Verständnis für diese Maßnahme aufbrachten. Bei der Plöck handelt es sich schließlich um die wichtigste Radverbindung für tausende Studierende von der hinteren Altstadt, viele Institute, die Unibibliothek, drei Schulen liegen an der Plöck. Und wie zu sehen war, wurde diese Anordnung nur zum allerkleinsten Teil akzeptiert.

Bei der besagten acht Meter (!) kurzen Baustelle, dem Grund für die 500 Meter lange Zwangsumleitung, sie liegt direkt hinter der Einfahrt zum Kaufhof-Parkhaus, war besonders auffällig, dass die Baustelleneinrichtung viel zu großzügig in den Straßenraum vorgenommen wurde. Eine Vorgabe, möglichst wenig Straße zu beanspruchen, hat es hier offensichtlich nicht gegeben, im Gegenteil: Die Zäune wurden mit weitem Abstand auf-, die Füße der Reflektorenschil-der längs- statt quergestellt. Weshalb wohl, wurde gefragt, wurde ein Meter verschenkt? Jedenfalls muss hier nachgebessert werden!

Bei der Besichtigung der Umleitungsstrecke an der Friedrich-Ebert-Anlage, die von der Verwaltung vorgegeben wurde, war die einhellige Meinung, dass diese Strecke dafür überhaupt nicht taugt. Die Baustelleneinrichtung der Tiefgarage am Ebert-Platz auf der Friedrich-Ebert-Anlage erfordert eine abenteuerliche kurvige Verkehrsführung. Wir halten diese Strecke besonders für die schwachen und unerfahrenen Radler für völlig unakzeptabel. Sie stellt ein Sicherheitsrisiko dar und kann keinesfalls eine Empfehlung für alle Radfahrer sein.

„Dadurch sollen die Radler umgewöhnt werden, um sich dann elegant von der Fahrradstraße verabschieden zu können. Sie werden vom Regen in die Traufe geschickt“, so Mathias Michalski, Student und Stadtratskandidat von den Jusos. „Wir schlagen vor, rechtzeitig durch Schilder auf den Baustellenengpass in der Plöck hinzuweisen (z.B. „Durchfahrt nur bis zur Baustelle möglich“). Dann können die Radler selbst entscheiden, ob sie ihr Fahrrad durch die kurze Engstelle schieben, oder ob sie einen längeren Weg fahren wollen.“

Das Teilstück von der Akademiestraße zur Sofienstraße muss auch weiter in Gegenrichtung beradelt werden können. Die Fahrradstraße Plöck muss bleiben!