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Margret Dotter

Vorbild Emmertsgrund

Margret Dotter

Kürzlich hatte ich Gelegenheit, eine Delegation aus Burkina Faso zu begleiten. Die Gäste aus Westafrika informierten sich im Rahmen des Entwicklungshilfeprojekts „Fond Enfants“ über Kinder- und Jugendhilfeprojekte, um in ihrem Land die Kinderarbeit und den Kinderhandel auch über kommunale Initiativen besser bekämpfen zu können. In der Ganztagsgrundschule Emmertsgrund zeigte Frau Feldhaus, Amtsleiterin des Kinder- und Jugendamts, der vierköpfigen Delegation, wie die strategische und organisatorische Kooperation zwischen städtischer Jugendhilfe und Grundschule zu einem besonderen und herausragenden Betreuungsprojekt in Heidelberg geführt hat.

Auf dieses Projekt können wir als Stadt stolz sein. Die Angebote außerhalb des Schulunterrichts werden vom Jugendzentrum Emmertsgrund organisiert und verantwortet. Herr Joachim Ritter, Leiter des Jugendzentrums, übernimmt die Koordination der Schnittstellen zwischen Schule, kommunaler Jugendhilfe und freien Trägern und sorgt für warmes Mittagessen und eine kontinuierliche Betreuung, die sämtliche Kinder auffangen. Durch das Vorgehen „Hand-in-Hand“ der Jugendhilfe mit der Schule bedarf kaum noch ein Kind ergänzender Unterstützung oder Beschäftigung. Durch überlegte Prävention wurde hier ein sozialer Brennpunkt entschärft!

Auf besondere Aufmerksamkeit stieß das Programm „Lernpatenschaften“, das den ersten Preis des Heidelberger Präventionspreises im Jahr 2010 erhielt. Ab der fünften Klasse begleiten Lernpaten schwächere Schüler für die weitere Schulzeit. Da diese meist den gleichen ethnischen Hintergrund haben, kennen sie die Nöte der Kinder aus eigener Erfahrung. Sie haben Vorbildcharakter und werden sogar zu Multiplikatoren des eigenen Erfolgs. Jede Woche engagieren sich etwa 15 ehrenamtliche Lernpaten und unterstützen bis zu 70 Jugendliche bei ihren Hausaufgaben und Prüfungsvorbereitungen. Mit Joachim Ritter wünsche ich mir „weiterhin eine intensive, gleichberechtigte, die Stärken der Partner sehende und wertschätzende Zusammenarbeit. Und viele glückliche Kinder an der Schule, die in ihrer Freizeit die offenen Angebote der Jugendhilfe rege nutzen.“ Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Kommune und Schule über ehrenamtliches Engagement, so stellte die nordafrikanische Delegation anerkennend fest, kann als Vision einer Kinder- und Jugendarbeit sogar in Afrika dienen.