Thema der Woche

Die Bühne wird zur Baustelle

Theatersanierung: Nach dem „Heidelberger Herbst“ beginnen die Abbrucharbeiten – Wiedereröffnung im Herbst 2012

Finaler Akt vor Beginn der dreijährigen Sanierung der Städtischen Bühne: Intendant Peter Spuhler übergab am 31. Juli offiziell die Schlüssel an die Theatersanierer, genauer gesagt: an die Theater- und Orchesterstiftung, die durch Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner vertreten wird, und an Hans-Peter Gegus von der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH), die die Projektleitung der Theatersanierung übernommen hat.

Intendant Peter Spuhler (2. von rechts) übergibt die Theaterschlüssel an die Sanierer, vertreten durch OB Würzner (vorn, 2. von links) und Hans-Peter Gegus, GGH (3. von rechts). (Foto: Rothe)
Intendant Peter Spuhler (2. von rechts) übergibt die Theaterschlüssel an die Sanierer, vertreten durch OB Würzner (vorn, 2. von links) und Hans-Peter Gegus, GGH (3. von rechts). (Foto: Rothe)

Das Theater verabschiedet sich damit ganz offiziell für die nächsten drei Jahre vom Haus in der Theaterstraße. Ersatzspielstätten werden das Opernzelt in der Emil-Maier-Straße (alte Feuerwache) und das Theaterkino (ehemals Schloss-Kino) in der Hauptstraße 42 sein.

Damit geht eines der derzeit größten Sanierungs- und Bauprojekte in die Realisierungsphase: Die 1853 erbaute Spielstätte wird saniert und erweitert. Wenn alles nach Plan läuft, kann das „neue“ Heidelberger Theater im Herbst 2012 wiedereröffnet werden.

OB Dr. Eckart Würzner betonte bei der Schlüsselübergabe abermals, dass die Stadt alles dafür tue, die Belastungen für die Anwohner, die Schulen und die Gewerbetreibenden so gering wie möglich zu halten. Ohne Lärm und Staub sei eine solche Großbaustelle allerdings nicht abzuwickeln. „Bei allen Belastungen“, so Würzner, „sollten wir uns aber immer die große Bereicherung vor Augen führen, die Heidelberg durch ein modernes und zukunftsfähiges Theater erhält.“

Baustellenbeauftragter

Damit die Kommunikation zwischen den von der Baumaßnahme betroffenen Bürgern und den „Sanierern“ gut klappt, gibt es einen neutralen Baustellenbeauftragten: Kurt Cerdini steht für Fragen, Anregungen und Beschwerden unter Telefon 06221 58-35555 montags und mittwochs von 14 bis 16 Uhr zur Verfügung, E-Mail: Kurt.Cerdini@Heidelberg.de. Ein Büro in Baustellennähe ist in Planung. Gewerbetreibende, die von der Theatersanierung betroffen sind, können sich an Nadine Klasen von der Geschäftsstelle des Baustellenunterstützungsfonds wenden, Telefon 06221 58-30005. Informationen zum Fonds gibt es unter www.heidelberg.de/baustellen.

Im August werden die Hauptarbeiten in der Theaterstraße beginnen: In Nr. 10 wird die neue Trafostation für die Quartiersversorgung eingebaut. Ab Ende August finden in der Friedrichstraße Kabelumlegungen durch die Stadtwerke statt. Im leer geräumten Theater werden ab Anfang August die Bauteile im Hinblick auf Brandschutz, Statik und Denkmalschutz untersucht. Die gesamte Bühnentechnik wird demontiert und bis zum Wiedereinbau eingelagert.

Zeitplan

Damit die Heidelberger den „Heidelberger Herbst“ am 26. September noch auf dem Theaterplatz feiern können, legen die Sanierer erst Ende September richtig los: Der Abbruch erfolgt bis Ende November. Von Mitte November 2009 bis Ende Januar 2010 sind Erdarbeiten sowie Abstütz- und Sicherungsmaßnahmen angesetzt. Die Rohbauarbeiten werden voraussichtlich von März 2010 bis April 2011, die Installationsarbeiten von September 2010 bis Dezember 2011 und die wesentlichen Ausbauarbeiten bis ins Frühjahr 2012 dauern. Inbetriebnahme und Probebetrieb sind ab Februar 2012 geplant, die Wiedereröffnung des Theaters ist für Ende September 2012 vorgesehen.

Verkehrsführung

Sachverständige und Polizei sind einer Meinung: die mit den Schulen und der Unibibliothek abgestimmte Führung des Baustellenverkehrs von der Friedrich-Ebert-Anlage über Grabengasse und Plöck in die Theaterstraße und zurück ist die sicherste Variante, die gleichzeitig mit den geringsten Belastungen für Anlieger verbunden ist. Viele Anregungen der Bürger aus Gesprächen sind in die Ausführung der Sicherungsmaßnahmen eingeflossen.

Anfang September sollen die Verkehrssicherungsmaßnahmen und die Gehwegsicherung in der Theaterstraße in Angriff genommen werden. So kann im Rahmen der Verkehrserziehung an den Schulen die neue Situation mit den Kindern unmittelbar zu Schuljahresbeginn eingeübt werden. (eu)