Verkehr

Einstimmig für „Tullastraße +“

Rohrbach-Süd: Arbeitskreis empfiehlt Maßnahmenbündel zur Verbesserung der Verkehrsanbindung

Viermal hat der Arbeitskreis „Verkehrserschließung Rohrbach-Süd“ zwischen Februar und Juli 2009 unter der Leitung des Ersten Bürgermeisters Bernd Stadel getagt, am Ende stand ein einstimmiges Votum: Ein griffig „Tullastraße +“ genanntes Maßnahmenbündel soll die Verbesserung der Verkehrsanbindung des größten Heidelberger Gewerbegebietes bringen.

Verkehrslösung für Rohrbach-Süd: In Blau dargestellt sind die Maßnahmen des Bündels „Tullastraße +“, in Grau langfristige Optionen.
In Blau dargestellt sind die Maßnahmen des Bündels „Tullastraße +“, in Grau langfristige Optionen.

Bernd Stadel: „Wir brauchen dringend ein schlüssiges und tragfähiges Konzept, um Rohrbach-Süd besser zu erschließen, aber auch um die Attraktivität der südlichen Wohngebiete Rohrbachs zu sichern. Das war die Aufgabe des Arbeitskreises und er hat sie hervorragend gelöst, wie die einstimmige Empfehlung zeigt.“

Kern des Bündels „Tullastraße +“ ist die direkte Anbindung der Tullastraße an die B 535 / B 3 durch eine neue Abfahrts- und Auffahrtsrampe. Die bisherige Abfahrtsrampe an der Hertzstraße entfällt. Das Famila-Parkhaus soll eine direkte Zufahrt vom Boxbergknoten erhalten.

Entlastung der Hertzstraße

Die Hertzstraße wird deutlich von Verkehr entlastet; das ermöglicht ihre Neugestaltung, die insbesondere auch Radfahrern und Fußgängern zu Gute kommt und Ladezonen ermöglicht. Auch die Haberstraße soll umgestaltet werden, um die Verkehrsabläufe dort zu optimieren. Die innere Verkehrsführung im Famila-Center soll ebenfalls optimiert werden. Dazu kommt eine neue Wegweisung im Gewerbegebiet.

„Tullastraße +“ unterscheidet vier Realisierungsstufen: In Stufe 1 (2010) sollen die Umgestaltung der Haberstraße erfolgen, einige Umgestaltungen in der Hertzstraße und der Planungsbeginn für die Maßnahmen der Stufen 2 und 3. Stufe 2 – kurzfristig realisierbar in zwei bis drei Jahren – sieht den Bau der Zufahrt vom Boxbergknoten zum Famila-Parkhaus vor. Stufe 3 – mittelfristig realisierbar in drei bis fünf Jahren – umfasst den Bau der Rampen an der Tullastraße, die Schließung der Rampe Hertzstraße und eine Reihe weiterer begleitender Maßnahmen. Als langfristige Optionen (Realisierungsstufe 4) enthält das Bündel „Tullastraße +“ die Anbindung der Hatschekstraße an die Travemünder Straße (L 600) und einen S-Bahn-Haltepunkt mit Busanbindung.

Das einstimmige Votum für „Tullastraße +“ ist das Ergebnis intensiver Sacharbeit im Arbeitskreis „Verkehrserschließung Rohrbach-Süd“. Rolf-Dieter Oster, Centerleiter des Famila-Centers: „Das vom Büro STRATA vorgeschlagene Maßnahmenbündel ‚Tullastraße +’ hat das Center-Management überzeugt. Die neue Ein- und Ausfahrt an der Tullastraße und für uns insbesondere natürlich die direkte Zufahrt vom Boxbergknoten zu unserem Parkhaus werden die Verkehrssituation im Gewerbegebiet nachhaltig verbessern. Überzeugt hat uns auch der Vorschlag des Gutachters, wie wir die interne Verkehrsführung im Famila-Center noch optimieren können.“

Auch für Wohnland Breitwieser und die Geuder AG, die stellvertretend für die Gewerbebetriebe in Rohrbach-Süd am Arbeitskreis teilgenommen haben, bietet das Maßnahmenbündel „Tullastraße +“ die Gewähr für eine dauerhafte Verbesserung der Verkehrsverhältnisse. René Breitwieser: „Die Modellrechnungen des Verkehrsgutachters zeigen, dass die Ausfahrt Haberstraße entlastet wird und sich der Verkehr im Gebiet insgesamt deutlich besser verteilt. Davon profitieren Kunden wie Lieferanten und natürlich auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Ähnlich positiv äußerten sich auch die anderen Mitglieder des Arbeitskreises.

Dem Arbeitskreis „Verkehrserschließung Rohrbach-Süd“ gehörten Mitglieder des Bezirksbeirates Rohrbach, der stellvertretende Stadtteilvereinsvorsitzende und Stadtrat Klaus Weirich, Vertreter/-innen der in Rohrbach-Süd ansässigen Gewerbebetriebe, der IHK, der landwirtschaftlichen Betriebe und einer Bürgerinitiative an. Vertreter mehrerer städtischer Ämter waren bei den Sitzungen zusätzlich anwesend. Die Sitzungen des Arbeitskreises wurden durch das Verkehrsingenieurbüro STRATA fachlich begleitet und vom „Büro Netzwerk für Planung und Kommunikation“ moderiert. Ein Fachgutachter erstellte zudem ein Lärmgutachten.

„Optimale Lösung“

Erster Bürgermeister Bernd Stadel stellte die Ergebnisse des Arbeitskreises auf einer Pressekonferenz gemeinsam mit Verkehrsgutachter Dr.-Ing. Bastian Chlond und Moderator Timo Buff den Medien vor. Bei der Pressekonferenz anwesend waren auch die Arbeitskreis-Mitglieder Karin Weidenheimer, Bernd Knauber und Klaus Weirich sowie Joachim Hahn, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik, Alexander Thewalt, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement, und die stellvertretende Leiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung und Beschäftigung Dagmar Winterer.

„Ich hatte zunächst befürchtet, dass man versuchen würde, uns die ‚Nordrampe‘ schmackhaft zu machen“, so Karin Weidenheimer, „um so begeisterter war ich, als das nicht der Fall war“. Bernd Knauber unterstreicht das: „Es wurde im Arbeitskreis sehr sachlich und fundiert gearbeitet.“ Für Klaus Weirich ist „Tullastraße +“ die „optimale Lösung, die machbar ist“.

Im Herbst in die Gremien

Die Verwaltung wird die Empfehlungen des Arbeitskreises den politischen Gremien im Herbst vorstellen. Im Oktober wird zunächst der Bezirksbeirat Rohrbach informiert, es folgt im November die Beratung im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss und anschließend im Gemeinderat. Erster Bürgermeister Bernd Stadel ist überzeugt davon, dass die Arbeitskreis-Empfehlungen auch die Entscheidungsträger überzeugen werden: „Ich gehe davon aus, dass der Gemeinderat diese 
überaus positive Arbeit entsprechend würdigen wird.“ (rie)