Stimmen aus dem Gemeinderat

GAL-GRÜNE

Judith Marggraf

Unnötige Entscheidung

Judith Marggraf

Im Konflikt um die Erweiterung des EMBL und dem Erhalt der Flächen rund um den Bierhelderhof hatte die GAL einen Weg gefunden, das eine zu tun ohne das andere zu lassen: Mit dem Antrag „Entsprechend der Darstellung dieses Konzeptes stimmt der Gemeinderat einer Erweiterung der über die im Sitzstaatsvertrag von 1974 überlassenen Baufläche hinaus zu, soweit sie das Gebäude für das ‚Europäische Zentrum für Lichtmikroskopie‘ betrifft. Darüber hinausgehende Erweiterungen werden im Zusammenhang mit dem vorzulegenden Masterplan für die Erweiterung von EMBL und MPI für Kernphysik diskutiert und entschieden.“ dachten wir, einerseits dem EMBL gegenüber das gewünschte „Signal“ für die Ansiedelung der Lichtmikroskopie zu geben, andererseits die neuen Laborgebäude, die davon unabhängig und auch für eine spätere Ausbauphase gedacht sind, auf der Wiese zu verhindern. Wir sahen keine Notwendigkeit, darüber jetzt schon abschließend zu befinden, da der (von der Verwaltung verursachte) Zeitdruck sich eben „nur“ auf die Lichtmikroskopie bezieht, nicht aber auf weitere Ausbaupläne. Hier wollten wir den für Herbst avisierten Masterplan abwarten, der ja auch die MPI- Wünsche dann mit berücksichtigen soll. In der Gemeinderatssitzung haben dann CDU, FWV, Heidelberger und FDP „zum Angriff geblasen“: Wer jetzt noch was an der Verwaltungsvorlage ändern wolle, sei gegen das EMBL und überhaupt gegen den Wissenschaftsstandort Heidelberg. Die SPD ließ sich beeindrucken und hat zugestimmt (ohne Frau Spinnler). Besonders bitter stößt mir dabei auf, dass der OB am Anfang der Debatte signalisiert hatte, dass er mit unserem Antrag leben könne. Wir hätten also mit 20:20 die Verwaltungsvorlage ablehnen und unseren, besseren, Vorschlag verabschieden können! Jetzt ist die Tür offen: Das EMBL greift auf die südöstliche Wiese zu und es braucht keine prophetischen Gaben um zu erwarten, dass das MPI dann Ansprüche auf die nordöstliche Wiese geltend macht. Wieder verschwindet ein Stück Heidelberger Flair.