Thema der Woche

„Der Bürger spart Energie“

Dr. Klaus Keßler und Dr. Hans-Wolf Zirkwitz zu zehn Jahren Klimaschutzberatung der KliBA

Seit zehn Jahren berät die Klimaschutz- und Beratungsagentur Heidelberg-Nachbargemeinden (KliBA) Kommunen und Verbraucher in der Rhein-Neckar-Region. Als unabhängige Energie-Beratungsagentur verfolgt sie das Ziel, klimaschutzrelevante Maßnahmen zu unterstützen und somit zur Einsparung von Kohlendioxid beizutragen.

Welche Beratungsleistungen die KliBA vorweisen kann, dazu geben die beiden Geschäftsführer Dr. Klaus Keßler und Dr. Hans-Wolf Zirkwitz Auskunft.

? Die Kliba ist seit 10 Jahren aktiver Klimaschützer in der Region. Wie macht sie das?

Dr. Klaus Keßler: Zum einen bieten wir den Ratsuchenden gezielte Informationen und spezielle Beratungsangebote zum Thema Energieeffizienz und Klimaschutz an. Zum anderen versuchen wir aber auch durch Öffentlichkeitsarbeit, Aktionen und Kampagnen die Leute zu sensibilisieren, die sich bisher mit diesen Thema noch nicht beschäftigt haben.

? Wer kommt zu Ihnen zur Beratung?

Dr. Hans-Wolf Zirkwitz: Das sind zum einen Hausbesitzer/innen, die mit dem Energieverbrauch ihres Gebäudes nicht zufrieden sind oder Sanierungen planen. Aber auch Mieter, die nach Möglichkeiten suchen, Energiekosten einzusparen. Daneben beraten wir natürlich auch unsere Kommunen und in den letzten Jahren verstärkt das Gewerbe. So führen wir unter anderem im Heidelberger Projekt „Nachhaltiges Wirtschaften“ für die teilnehmenden kleinen und mittelständischen Unternehmen Energieanalysen durch. Durch die von uns vorgeschlagenen und von den Betrieben umgesetzten Maßnahmen werden die Umwelt entlastet und die Betriebskosten gesenkt. In den ersten zwei Jahren des Projekts konnten die damals teilnehmenden elf Betriebe Energiekosten um insgesamt etwa 80.000 Euro und ihren CO2-Ausstoß um 150 Tonnen verringern. Mittlerweile sind es 54 Betriebe – eine Bilanz wird zurzeit erstellt.

? Ihre Bilanz nach den ersten zehn Jahren?

Keßler: Seit 1997 haben wir über 10.000 Bürger/innen beraten und über 1.600 Wärmepässe für Hausbesitzer erstellt. Gerade in den letzten Jahren hat die Nachfrage auf Grund steigender Preise nach unseren Beratungsleistungen noch mal zugenommen. Durch eine Befragung der Hausbesitzer konnten wir auch feststellen, dass unsere Beratung und der Wärmepass Maßnahmen und damit auch Investitionen auslösen. Das heißt, es profitieren alle von unserer Beratungsleistung, der Bürger spart Energie, das regionale Handwerk, das diese Maßnahmen durchführt und die Umwelt durch die vermiedenen CO2-Emissionen.

? Wie kann ein Hausbesitzer erkennen, wo er am ehesten Energie einsparen kann?

Keßler: Hier können wir mit unserem Wärmepass gute Hilfestellung geben, wir bilanzieren den Ist-Zustand des Gebäudes, empfehlen sinnvolle Maßnahme und bilanzieren die möglichen Energie- und Kosteneinsparungen. Dieser Service wird finanziert durch unsere Kommunen und steht den Bürger/innen kostenlos zur Verfügung.

? Gibt es für Investitionen in den Klimaschutz auch Fördermittel?

Zirkwitz: Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Förderprogrammen, sei es zinsverbilligte Darlehen der KfW, Bundeszuschüsse für den Bereich der erneuerbaren Energien oder Zuschussprogramme für Dämm-Maßnahmen von kommunaler Ebene, wie hier in Heidelberg. Wir helfen den Bürger/innen, diesen Förderdschungel zu durchdringen, damit sie die Zuschussmöglichkeiten optimal ausnutzen können.