Stadt & Leute

Gedenktafel für Hannah Arendt

Oberbürgermeisterin Beate Weber enthüllte Erinnerungstafel am Anwesen Schlossberg 16

Am Anwesen Schlossberg 16, ihrem ehemaligen Wohnort, erinnert jetzt eine Gedenktafel an die Philosophin Hannah Arendt, die am 14. Oktober einhundert Jahre alt geworden wäre.

Enthüllung der Gedenktafel mit Oberbürgermeisterin Beate Weber, der Gleichstellungsbeauftragten Dörthe Domzig und Heike Schiller-Schenten von der Heinrich-Böll-Stiftung (v. r.). (Foto: Rothe)
Enthüllung der Gedenktafel mit Oberbürgermeisterin Beate Weber, der Gleichstellungsbeauftragten Dörthe Domzig und Heike Schiller-Schenten von der Heinrich-Böll-Stiftung (v. r.). (Foto: Rothe)

Oberbürgermeisterin Beate Weber enthüllte die Erinnerungstafel gemeinsam mit der Leiterin des Amtes für die Gleichstellung von Frau und Mann, Dörthe Domzig, dem Leiter des Kulturamtes, Hans-Martin Mumm, und der Vorsitzenden der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg, Heike Schiller-Schenten.

„Die Stadt Heidelberg ist stolz darauf, dieser großen Frau eine Gedenktafel zu widmen,“ betonte Beate Weber und kündigte an: „Wir planen außerdem, einen Platz in der Bahnstadt nach ihr zu benennen.“ Dörthe Domzig nannte es „eine große Freude, dazu beitragen zu dürfen, die Erinnerung an Hannah Arendt in der Stadt, in der sie studiert und promoviert hat, wach zu halten“.

Hannah Arendt (1906-1975) zählt zu den bedeutendsten politischen Theoretikerinnen und kritischen Philosophinnen ihrer Zeit. Im April 1926 kam sie auf Empfehlung ihres Marburger Philosophieprofessors Martin Heidegger nach Heidelberg. Hier promovierte sie bei Karl Jaspers über „Der Liebesbegriff bei Augustin. Versuch einer philosophischen Interpretation”.

Hannah Arendt verließ Heidelberg im Dezember 1928 und ging nach Berlin. Von den Nazis wurde sie wegen ihrer jüdischen Abstammung inhaftiert, konnte aber nach Frankreich fliehen. 1937 wurde ihr die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Als 1940 die Wehrmacht Paris besetzte, wurde Hannah Arendt in das südfranzösische Lager Gurs verschleppt. Ihr gelang die Flucht, und sie emigrierte 1941 in die USA. 1951 erhielt sie die amerikanische Staatsbürgerschaft. Sie starb am 4. Dezember 1975 in New York.