Stadt & Leute

„Kinder stark machen“

Verwaltung präsentierte im Gemeinderat umfassendes pädagogisches Rahmenkonzept für die städtischen Kindertagesstätten

Unter dem Titel „Kinder stark machen für die Zukunft“ veröffentlicht das Kinder- und Jugendamt der Stadt Heidelberg zum neuen Kindergartenjahr erstmalig sein allgemeines pädagogisches Rahmenkonzept für alle städtischen Kindertagesstätten.

Das pädagogische Rahmenkonzept für städtische Kitas kennen die beiden zwar nicht, aber es bringt ihnen Vorteile. (Foto: Dorn)
Das pädagogische Rahmenkonzept für städtische Kitas kennen die beiden zwar nicht, aber es bringt ihnen Vorteile. (Foto: Dorn)

Dieses Rahmenkonzept berücksichtigt den „Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für baden-württembergische Kindergärten“, den das Land mit verschiedenen Trägern von Kindertageseinrichtungen erarbeitet hat, und der ab dem Kindergartenjahr 2009/2010 für alle Kindertageseinrichtungen im Land verbindlich eingeführt wird. „Heidelberg liegt bei der Kinderbetreuung heute ganz vorne: 25 Prozent der Kinder unter drei Jahren finden in Heidelberg einen Betreuungsplatz. Dieses Angebot wird bis zum Jahr 2010 noch weiter ausgebaut. Landesweit gibt es nicht einmal für fünf Prozent der Kinder unter drei Jahren einen passenden Betreuungsplatz. Bei den Drei- bis Sechsjährigen haben wir in Heidelberg bereits eine Vollversorgung, bei der Betreuung der Grundschulkinder über die Unterrichtszeit hinaus einen Versorgungsgrad von 50 Prozent erreicht. Diese hohe Betreuungsquote und die gute Qualität in allen Kindertageseinrichtungen leisten einen wichtigen Beitrag zur Familien- und Gleichstellungspolitik und damit zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, so Oberbürgermeisterin Beate Weber.

Herzstück des städtischen Konzeptes ist die Benennung der konkreten Bildungs- und Erziehungsziele und deren Umsetzung im Alltag. Hier wird über die Zielformulierungen der Bezug zum landesweiten Orientierungsplan hergestellt: mit den vorgegebenen Bildungs- und Erziehungsfeldern „Körper“, „Sinne“, „Sprache“, „Denken“, „Gefühl und Mitgefühl“ sowie „Sinn, Werte und Religion“. In diesen Bereichen sollen Kinder bereits im Vorschulalter verlässlich gebildet und gefördert werden.

Trotz der Zielformulierungen im Orientierungsplan gibt es für die Träger noch viele Gestaltungsräume in der Umsetzung sowie der Konzept- und Profilbildung. Hier arbeiten die Kindertagesstätten der Stadt nach einem ganzheitlichen pädagogischen Konzept, wobei Erkenntnisse aus der Reformpädagogik eine wichtige Grundlage bilden. Die Schwerpunkte liegen in der Entwicklung des eigenständigen Denkens und der Sprachförderung. Ein weiterer Schwerpunkt ist der kreative Bereich.

Von den insgesamt 87 Betreuungseinrichtungen für Kinder in Heidelberg unterhält die Stadt 21 Kindertagesstätten. Auf diese verteilen sich weit mehr als 1.000 Betreuungsplätze für Kinder im Alter von zwei Monaten bis zum Ende der Grundschulzeit. Für die ganz Kleinen ab zwei Monaten steht die Kita Vangerowstraße im Stadtteil Bergheim zentral zur Verfügung. Für alle Altersstufen können die Eltern wählen zwischen einem Grundangebot von sechs Stunden – mit oder ohne Mittagessen – sowie der Tagesbetreuung von sieben, acht oder neun Stunden.

Broschüre

Das Rahmenkonzept „Kinder stark machen für die Zukunft“ ist als Broschüre beim Kinder- und Jugendamt (Telefon 06221 58-31510, E-Mail jugendamt@heidelberg.de) erhältlich. Allgemeine Informationen zu einzelnen städtischen Einrichtungen gibt es im Internet unter www.heidelberg.de. In den Bürgerämtern liegen Informationsfaltblätter der jeweiligen Kindertagesstätten im Stadtteil aus. (ck)