Stadt & Leute

Die „Schule besonderer Art“ wurde 30

Die Internationale Gesamtschule Heidelberg (IGH) feierte Jubiläum – Schulleiter Gerd Hammer in den Ruhestand verabschiedet

Seit 30 Jahren gibt es die Internationale Gesamtschule Heidelberg (IGH). 1974 wurde am Rande des Rohrbacher Wohngebiets Hasenleiser der Grundstein zu dem ausgedehnten Gebäudekomplex gelegt, in dem 1976 der Unterricht begann. Derzeit wird die IGH von rund 1.830 Schülerinnen und Schülern besucht.

Der bisherige Schulleiter der IGH, Oberstudiendirektor Gerd Hammer (r.) wurde von Schulpräsident Dr. Werner Schnatterbeck in den Ruhestand verabschiedet. (Foto: Hentschel)
Der bisherige Schulleiter der IGH, Oberstudiendirektor Gerd Hammer (r.) wurde von Schulpräsident Dr. Werner Schnatterbeck in den Ruhestand verabschiedet. (Foto: Hentschel)

Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern feierten das Jubiläum am vergangenen Samstag mit einem großen Schulfest. Schon einen Tag zuvor hatte es in der Mensa der IGH einen Festakt gegeben, in dessen Rahmen der bisherige Schulleiter, Oberstudiendirektor Gerd Hammer, in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Sein Nachfolger wird Peter Born, vormalig stellvertretender Leiter des Gymnasiums Eppelheim, der in den letzten sechs Jahren die Deutsche Schule Istanbul geleitet hat. Gerd Hammer hatte die Leitung der größten allgemeinbildenden Schule in Heidelberg im Jahre 2000 übernommen als Nachfolger von Ernst Gund, der zuvor 24 Jahre lang IGH-Direktor war.

Die Internationale Gesamtschule Heidelberg ist als „Schule besonderer Art“ im baden-württembergischen Schulgesetz festgeschrieben. Neben ihr gibt es im ganzen Land nur zwei weitere Gesamtschulen: in Freiburg und Mannheim.

In ihrem Grußwort zum 30-jährigen Bestehen der IGH erinnert Oberbürgermeisterin Beate Weber daran, dass diese Schule zwar aus der Not geboren wurde, aber auch aus der Voraussicht der damals Verantwortlichen: „Steigende Schülerzahlen hätten seinerzeit sowohl den Neubau eines Gymnasiums als auch einer Realschule erforderlich gemacht. Die Entscheidung fiel deshalb zugunsten einer Schule, die beide Schulformen unter einem Dach vereint. Dazu kam das Versprechen, eine Schule anzubieten, die auch im ganztägigen Unterricht internationalen Standards entspricht – dies war Voraussetzung für die Ansiedlung des EMBL in Heidelberg.“

Als junge Lehrerin arbeitete Beate Weber selbst an der IGH und wirkte im Rahmen des „heuristischen Modells“ – wonach die endgültige Struktur der Schule erst während der Aufbauphase festgelegt werden sollte – an der Entwicklung und Umsetzung des Konzepts für die Gesamtschule mit.

Von Beginn an war die Internationale Gesamtschule Heidelberg als Ganztagesschule konzipiert. Und seit ihrer Eröffnung vor 30 Jahren trägt sie den Namenzusatz „eine Friedensschule“. Beide Prädikate – „international“ und „Friedensschule“ – bestätigen sich im Schulalltag: Schülerinnen und Schüler aus über 60 Nationen und vielen unterschiedlichen Kulturkreisen besuchen die IGH und erleben den gemeinsamen Unterricht friedlich und frei von Konflikten.Als internationale Friedensschule beweist sich die IGH auch hinsichtlich ihrer freundschaftlichen Beziehungen zu zahlreichen Schulen in aller Welt – in Frankreich, Schottland, Spanien, Ungarn und Bosnien-Herzegowina ebenso wie in Nicaragua, Neuseeland und China.

Eine besondere Rolle spielt die Beziehung zur Makarenko-Schule in Simferopol: Von ihr ging ein wesentlicher Anstoß für die Städtepartnerschaft Heidelbergs mit der Metropole der Halbinsel Krim aus.

Seit einigen Jahren trägt die Internationale Gesamtschule Heidelberg auch die Bezeichnung „UNESCO-Projektschule“. Mit der Verleihung dieses Namens würdigt die UNESCO die Gestaltung des Schullebens im Sinne der internationalen Verständigung und des interkulturellen Lernens. (br.)