Familienoffensive Heidelberg

Mehr Kita-Plätze für Heidelberg

Bei der Kinderbetreuung ist Heidelberg landesweit an der Spitze – ausruhen kann man sich darauf aber nicht

Bei der Kinderbetreuung ist Heidelberg landesweit an der Spitze. In der Betreuung der über Dreijährigen hatte die Stadt bereits vor dem gesetzlichen Rechtsanspruch eine 100-prozentige Versorgung erreicht, bei den unter Dreijährigen ist Heidelberg mit einer Versorgungsquote von 42 Prozent führend in Baden-Württemberg.

Spielende Kinder in einer Heidelberger Kindertagesstätte
Spielende Kinder in einer Heidelberger Kindertagesstätte. Foto: Dorn

Ausruhen kann und will sich Heidelberg darauf nicht. Dass ein weiterer Ausbau der Kinderbetreuung notwendig ist, zeigen die aktuellen Zahlen der Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2012/2013, die das Kinder- und Jugendamt jetzt dem Jugendhilfeausschuss vorgelegt hat. „Familienpolitik wird in Heidelberg großgeschrieben“, betont Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner. „Wir sind uns unserer besonderen Verantwortung als Wissenschaftsstadt und Oberzentrum der Region bewusst. Deshalb haben wir in den vergangenen Jahren viel investiert, um Familien, die in Heidelberg leben oder arbeiten, beste Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu bieten.“

Stadt investiert 50 Millionen Euro

Die Stadt Heidelberg wird im Jahr 2012 voraussichtlich insgesamt über 50 Millionen Euro für die Bereitstellung von Betreuungsangeboten für Kinder vom Krippenalter bis zum Schuleintritt aufwenden.

Doch nicht nur auf den quantitativen Ausbau hat Heidelberg sein Augenmerk gelegt. „Wer hier einen Kinderbetreuungsplatz hat, profitiert gleichzeitig von der Qualitätsoffensive, die Heidelberg seit Jahren erfolgreich praktiziert“, erklärt Bürgermeister Dr. Joachim Gerner. Mit dem Projekt „QUASI“ sichert Heidelberg Fortbildung und Qualifizierung des Betreuungspersonals in Kindertageseinrichtungen.

Warum Heidelberg weitere Kita-Plätze braucht

Dass Heidelberg trotz der guten Zahlen noch zulegen muss, liegt an zweierlei: Erstens sinken entgegen dem Landestrend die Kinderzahlen in Heidelberg bei den unter Dreijährigen bislang nur leicht, bei den über Dreijährigen steigen sie sogar an. Zweitens lassen viele „Auswärtige“ ihre Kinder in Heidelberg betreuen.

„Vor allem in Stadtteilen wie Wieblingen oder Neuenheim, wo viele Angestellte der Universität, des Universitätsklinikums oder großer Firmen arbeiten, sind wir dadurch in der schwierigen Situation, eine Versorgungsquote im Kindergartenbereich von weit über 100 Prozent zu haben, aber trotzdem den Bedarf nicht gänzlich decken zu können“, berichtet Myriam Feldhaus, Leiterin des städtischen Kinder- und Jugendamtes. „Wir haben festgestellt, dass insbesondere im Kleinkindbereich die wohnortnahe Betreuung der Kinder in einer steigenden Zahl von Familien abgelöst wird durch eine Betreuung in der Nähe des Arbeitsplatzes (siehe Grafiken). Das stellt uns planerisch vor große Herausforderungen.“

Hier wird 2013 ausgebaut

  • Neuenheimer Feld/„Marsilius- Haus“: 40 Kindergarten- und 80 Krippenplätze
     
  • Neubauprojekt Bahnhofstraße: Kinderkrippe für 30 bis 40 Kinder 
  • Handschuhsheim: evangelischer Kindergarten Mühltalstraße/Luise Scheppler- Heim: 10 bis 20 neue Krippenplätze.
     
  • Ziegelhausen: katholischer Kindergarten St. Josef: 10 neue Krippenplätze

Weitere Infos: www.heidelberg.de/familie (eu)