Die Stadtwerke-Seite
„Elektromobilität in Heidelberg“
3. Stadtwerke Heidelberg Forum
Die Stadtwerke Heidelberg haben Anfang Mai zum Dialog über Elektromobilität auf dem Karlsplatz in Heidelberg eingeladen. Vor rund 120 Teilnehmern diskutierten sie mit Vertretern der Stadt, von Umweltverbänden und der Wissenschaft, wo Elektromobilität heute steht und was passieren muss, damit sie ein wesentlicher Baustein für den Klima- und Ressourcenschutz wird.
In den 80er- und 90er-Jahren stand Elektromobilität schon einmal auf der Agenda, erinnerte Dr. Rudolf Irmscher, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg, bei seiner Einführung. Damit sie sich heute erfolgreich im Markt behauptet, braucht es die Zusammenarbeit vieler Partner – die Stadtwerke Heidelberg wollen diesen Austausch daher vor Ort fördern. Um Elektromobilität voranzubringen, sieht Alexander Thewalt, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement, zwei Wege in der bisherigen Debatte: Beim ersten Weg sollen E-Mobile die bisherige Autos ersetzen, beim zweiten Weg geht es darum, dass sich das Verhältnis zum Auto verändert und die E-Mobile optimal mit anderen Verkehrsmitteln kombiniert werden. „Der erfolgreichste Weg ist, beide Ansätze miteinander zu verbinden.“
„Damit Elektromobilität sich auch für das Klima lohnt, sollte sie auf Ökostrom mit Qualitätslabel basieren“, betonte Udo Lambrecht, Leiter des Verkehrsbereichs vom IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung, Heidelberg. „Über 50 Prozent des Energieverbrauchs von Haushalten gehen auf den Verkehr zurück“, ergänzte Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie. „Das ist für uns ein wichtiger künftiger Markt – und für den Klimaschutz eine wichtige Stellschraube.“
Pedelecs – ein Einstieg in die E-Mobilität
E-Mobilität der neuen Generation steht aber immer noch am Anfang, darin sind sich alle Beteiligten einig. Am weitesten ist sie bei den Zweirädern fortgeschritten. Welche Rolle die Pedelecs übernehmen können, wurde unter der unterhaltsamen Moderation von Dr. Micha Hörnle, bekennender Radfahrer und als stellvertretender Leiter der Stadtredaktion bei der Rhein-Neckar-Zeitung mit den Heidelberger Gegebenheiten bestens vertraut, mit viel Spaß debattiert. „Es geht darum, die Menschen vom Auto auf das Pedelec zu bringen, und nicht, das Fahrrad zu ersetzen“, betonte Torsten Kliesch, Geschäftsführer von Ökostadt Rhein-Neckar und Initiator des Pedelec-Verleihs „Rückenwind“. „Mit dem Pedelec komme ich an warmen Tagen hoch oben in Schlierbach auch ohne Auto frisch und entspannt zu Terminen“, berichtete Dr. Hans-Wolf Zirkwitz, Leiter des Heidelberger Umweltamtes und ebenfalls engagierter Radfahrer, von einem einjährigen Test eines Pedelecs, das die Stadtwerke Heidelberg dem Amt zur Verfügung gestellt haben. In der Elektromobilität sieht er einen zwar begrenzten, aber ausbaubaren Baustein, um die lokale Luft- und Lärmbelastung durch den Verkehr zu mindern.
Jetzt die Weichen stellen
Und wo steht die E-Mobilität beim Auto? Noch ist der Preis für die Fahrzeuge hoch, die Reichweite der Batterien weiter auszubauen und die Zahl der Anbieter von Service- und Reparaturarbeiten vergleichsweise rar gesät. „Es geht darum, frühzeitig die Weichen für die neue Technologie zu stellen“, sagt Michael Teigeler. „Deshalb ist es klug, bei Neubauten schon jetzt die Infrastruktur zum Stromtanken in Garagen vorzubereiten – wie wir es in der Bahnstadt allen Investoren nahelegen.
Kooperationsvertrag zum Campus‑Dreieck
Als neuer Stadtteil bietet die Bahnstadt gute Potenziale für Elektromobilität. Deshalb haben Michael Teigeler für die Stadtwerke Heidelberg Energie, André Domin als Geschäftsführer des Technologieparks Heidelberg sowie Christina Reinl, Vorstandsmitglied von Ökostadt Rhein-Neckar, zum Abschluss der Debatte einen Kooperationsvertrag unterzeichnet: Die drei Partner wollen entlang der Verkehrsachsen zwischen dem Campus in der Bahnstadt, dem Technologiepark im Neuenheimer Feld und der Universität in der Altstadt – das Campus-Dreieck – gemeinsam einen Pedelec-Verleih für Studierende und Mitarbeiter aufbauen.