Kultur

Kresnik inszeniert Prinzhorn

Uraufführungspremiere „Sammlung Prinzhorn“ am 18. Februar im Opernzelt

Johann Kresnik ist zurück in Heidelberg. Der Regisseur und Choreograf, der von 1979 bis 1989 Ballettdirektor am Theater Heidelberg war und von hier seine nationale und internationale Karriere startete, inszeniert die Heidelberger Uraufführung „Sammlung Prinzhorn“ von Christoph Klimke. Am 18. Februar wird die Premiere im Opernzelt gefeiert.

Johann Kresnik bei der Probenarbeit
Johann Kresnik bei der Probenarbeit (Foto: Kresin)

Kresnik entwickelte seinen Stil eines modernen choreografischen Theaters. Von Heidelberg aus ging er nach Bremen, Berlin, Bonn, wo er mit den größten Künstlern dieser Zeit zusammentraf und mit ihnen arbeitete, beispielsweise mit Jutta Lampe, Bruno Ganz, Kurt Hübner, Peter Stein und Peter Zadek. Johann Kresnik gehört zu den wichtigsten Regisseuren an der Schnittstelle zwischen Schauspiel und Tanz. Im Laufe seiner Arbeiten, die ihn auch zu zahlreichen Gastspielen ins Ausland führten, setzte er sich unter anderem mit Künstlerbiografien von Bacon, Kahlo, Picasso, Goya oder Nussbaum auseinander. Jetzt kehrt der Künstler mit der Uraufführung „Sammlung Prinzhorn“ an seine frühere Wirkungsstätte zurück. Er thematisiert die in Heidelberg beheimatete Ausstellung.

Der Arzt und Kunsthistoriker Hans Prinzhorn kam 1919 an die Psychiatrische Klinik der Universität Heidelberg. Hier sammelte er über 5.000 künstlerische Arbeiten von etwa 435 Patienten psychiatrischer Anstalten in ganz Europa. Die Sammlung sollte schon damals zu einem Museum ausgebaut werden und die Bedeutung der Kunst psychisch kranker Menschen dokumentieren. Stattdessen wurde sie 1938 in der NS-Ausstellung »Entartete Kunst« gegen die Kunst der Moderne instrumentalisiert und geriet nach dem Zweiten Weltkrieg in Vergessenheit. Erst von 1980 an wurde die Sammlung restauriert, katalogisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht – unter Mitarbeit von Johann Kresnik.

Rund um die Uraufführung gibt es außerdem ein Rahmenprogramm:

  • 18. Februar, 18 Uhr, Opernzelt: Ausstellungseröffnung Bilder von Mathias Maaß; Ausstellung „Kunstobjekte von Mitgliedern der Heidelberger Lebenshilfe und der AWO Mannheim“
  • 23. Februar, 16.30 Uhr, Stadtbücherei: „Lesezeit“ mit dem Autor Christoph Klimke und Schauspieler Andreas Seifert
  • Bis 21. April, Stadtbücherei: Ausstellung „Johann Kresnik – Die Heidelberger Jahre 1979-1989“