Kultur und Freizeit
Ein Preis, der fördert und fordert
Heidelberger Künstlerinnenpreis feierte sein 25. Jubiläum – Komponistin Jamilia Jazylbekova ausgezeichnet
Die kasachische Komponistin Jamilia Jazylbekova ist am 18. Januar 2012 mit dem Heidelberger Künstlerinnenpreis ausgezeichnet worden. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner übergab den Preis im Anschluss an das 4. Philharmonische Konzert in der Heidelberger Stadthalle.
Verbunden mit der Auszeichnung war die Uraufführung von Jazylbekovas sinfonischem Werk „Aruà“ für großes Orchester, das die Preisträgerin anlässlich des 25. Jubiläums des Künstlerinnenpreises im Auftrag des Theaters und Orchesters Heidelberg und des langjährigen Medienpartners Deutschlandfunk komponiert hatte. Der Deutschlandfunk wird die Aufzeichnung des Konzerts am 22. April um 21.05 Uhr bundesweit ausstrahlen. Der Heidelberger Künstlerinnenpreis zählt zu den wichtigsten Kulturpreisen des Landes und ist der weltweit einzige Preis, der ausschließlich an Komponistinnen vergeben wird.
Bei der festlichen Verleihung des Künstlerinnenpreises im Ballsaal der Heidelberger Stadthalle beleuchtete Deutschlandfunk-Redakteur Frank Kämpfer in seiner Laudatio Jazylbekovas Spagat zwischen ihrer Heimat Kasachstan und ihrem Leben in Deutschland. Kämpfer: „In der Fremde ist Wahrnehmung unsere einzige Orientierung. Wir orten die Differenz, die uns unterscheidet und von anderen trennt (...). Künstlerische Arbeit verlangt geradezu fremd zu sein und zu bleiben. Den Spagat auszuhalten.“
Sowohl Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner als auch Theaterintendant Holger Schultze dankten der Initiatorin des Preises, Roswitha Sperber, für die Leidenschaft, mit der sie sich seit 25 Jahren für den Künstlerinnenpreis einsetzt.
In ihrer Dankesrede erinnerte Preisträgerin Jamilia Jazylbekova daran, dass Zweifel, Unrast und Unsicherheit Voraussetzungen für das Tun von Künstlern sei. In der Öffentlichkeit werde das schnell vergessen. Der Heidelberger Künstlerinnenpreis, mit dem für Jazylbekova eine Auftragskomposition verbunden war, sei „eine Förderung, die zugleich eine Forderung ist“. Das, so Jazylbekova, habe etwas Gutes.
Weitere Informationen zum Preis unter www.theater.heidelberg.de. (eu)