Kultur und Freizeit
Gute Chancen für weiteren Kino-Betrieb
„Harmonie-Lux“: Als Betreiberin möchte sich Ingrid Mauerer-Klesel engagieren
Die Chancen stehen gut, dass das inzwischen einzige kommerzielle Kinoangebot in Heidelberg für mindestens ein weiteres Jahr erhalten bleibt. Das bestätigte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner nach einer Gesprächsrunde am 19. Dezember 2011 im Rathaus.
„Die Situation ist aufgrund eines laufenden Insolvenzverfahrens sehr komplex“, betont Würzner. „Aber alle Beteiligten engagieren sich zugunsten einer rechtlichen Lösung, die auch im kommenden Jahr einen Spielbetrieb ermöglicht. Ich bin deshalb sehr zuversichtlich, dass wir noch dieses Jahr eine Lösung erzielen können.“ Als Betreiberin möchte sich Ingrid Mauerer-Klesel engagieren. Sie führt seit vielen Jahren die Heidelberger Programmkinos Kamera und Gloria/Gloriette und wurde hierfür mehrfach ausgezeichnet. „Ingrid Mauerer-Klesel kennt den Heidelberger Kino-Markt wie niemand anderes in der Region. Bei ihr ist das Vorhaben in den besten Händen“, erklärte Würzner.
Das Unternehmen Cinestar hatte Ende September angekündigt, den Betrieb des Kinos „Harmonie-Lux“ in der Heidelberger Hauptstraße 110 zum Ende des Jahres zu schließen. Das Kino ist bundesweit der einzige Standort, der nach wie vor im Rahmen des Insolvenzverfahrens der früheren Ufa betrieben wird. Für diesen Betrieb hat der Insolvenzverwalter Cinestar eingesetzt, die jetzt aber die Zusammenarbeit einstellen möchte.
Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner hat in den vergangenen Wochen mit allen beteiligten Akteuren mehrere intensive Gespräche geführt. Dabei hat sich die Situation als äußerst komplex herausgestellt. Der Insolvenzverwalter und der Eigentümer der Immobilie, in der das Kino angesiedelt ist, signalisierten – trotz bevorstehender rechtlicher Auseinandersetzungen – gemeinsam an einer Interimslösung mitzuwirken. Unter der Moderation des Oberbürgermeisters und in enger Zusammenarbeit mit den Beschäftigen sowie der Gewerkschaft ver.di ist es gelungen, dass sich die Beteiligten auf ein rechtlich denkbares Modell, welches noch abschließend besprochen werden muss, verabredet haben. „Das Lösungspaket muss sicherstellen, dass Frau Mauerer-Klesel nicht mit unbekannten Risiken aus der Vergangenheit des Betriebes belastet wird. Deshalb brauchen die Beteiligten noch etwas Zeit, um Detailfragen rechtlich abschließend zu klären“, erklärte der Oberbürgermeister nach der Gesprächsrunde, an der Ingrid Mauerer-Klesel sowie Vertreter der Kino-Beschäftigten und der Gewerkschaft ver.di teilnahmen.
Bis zu Realisierung eines neuen, modernen Großkinos, über das der Gemeinderat am 15. Dezember 2011 einen positiven Beschluss fasste, soll durch eine Interimslösung sichergestellt werden, dass mindestens ein weiteres Jahr, im besten Falle aber bis zur Eröffnung des neuen Kinos, der Betrieb aufrechterhalten wird.