Stadt & Leute

Stabil auf hohem Niveau

Grundstücksmarkt: Heidelbergs Beliebtheit als Wohnort wirkt sich auf die Miet- und Immobilienpreise aus

Der Heidelberger Grundstücksmarkt bleibt trotz Wirtschaftskrise stabil auf hohem Niveau. Dies zeigt der Grundstücksmarktbericht 2010 des Gutachterausschusses für die Ermittlung von Grundstückswerten bei der Stadt Heidelberg, den Erster Bürgermeister Bernd Stadel, der Vorsitzende des Gutachterausschusses Manfred Ruf und der stellvertretende Vorsitzende Prof. Dr. Joachim B. Schultis im Mai vorstellten.

Erster Bürgermeister Bernd Stadel nimmt den Grundstücksmarktbericht 2010 vom Vorsitzenden des Gutachterausschusses Manfred Ruf (rechts) entgegen.
Erster Bürgermeister Bernd Stadel nimmt den Grundstücksmarktbericht 2010 vom Vorsitzenden des Gutachterausschusses Manfred Ruf (rechts) entgegen. (Foto: Rothe)

Manfred Ruf: „In den meisten Städten der Metropolregion sind die Preise leicht gesunken, in Heidelberg nicht. Auch die Ladenmieten sind nicht verändert, in der Innenstadt besteht weiter eine große Nachfrage.“ Institutionelle Anleger investieren verstärkt in Wohnungen. „Wir merken das an der Nachfrage in der Bahnstadt“, so der Erste Bürgermeis-ter und Baudezernent Stadel.

Platz drei unter den „Top Ten“

Bei freistehenden Einfamilienhäusern und Reihenhäusern findet sich Heidelberg unter den „Top Ten“ der Großstädte auf Platz drei. Teurer sind nur München und Stuttgart. Bernd Stadel betont die Ambivalenz des hohen Preisniveaus in Heidelberg: „Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Wir können stolz sein auf die Beliebtheit Heidelbergs, für Grundstücksinhaber ist das hervorragend. Für Mieter und Käufer aber ist es nicht einfach.“

Bernd Pahler, Leiter der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, berichtet über „eine enorm große Bandbreite der Bodenwerte, die es so sonst nirgendwo in Deutschland gibt“. So kann der Quadratmeter 150 Euro oder ein Vielfaches davon kosten.

Mehr Kaufverträge

Die Anzahl der Kaufverträge auf dem Heidelberger Immobilienmarkt ist 2008 (1.606) und 2009 (1.717) weiter gestiegen. Der Durchschnittskaufpreis von Wohnungseigentum lag im Jahr 2008 bei 198.000 Euro und 2009 bei 191.000 Euro. Im Durchschnitt kostete 2009 eine Wohnung 2.189 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Im Vergleich zum Durchschnittswert des Jahres 2000 bedeutet dies lediglich einen Anstieg um rund ein Prozent. Neubau- und sanierte Altbauwohnungen werden in Heidelberg je nach Lage im Mittel zwischen 2.400 Euro und 4.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gehandelt. In einfachen Lagen sowie in der Baujahresklasse 1950 bis 1980 sind leichte Preisrückgänge zu verzeichnen.

In den Stadtteilen sind eine sehr differenzierte Preisentwicklung der Bodenrichtwerte und eine außergewöhnlich große Bandbreite (von 150 Euro bis 3.600 Euro pro Quadratmeter) zu verzeichnen. Auch beim Wohnungseigentum zeigt sich eine außergewöhnlich große Spanne von 500 bis 6.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Neu im aktuellen Bericht ist die detailliertere Auswertung von Wohnungseigentum nach Lage, Baujahr und Größen. Damit stellt er die umfassendste Informationsquelle über den Heidelberger Immobilienmarkt dar. Im interkommunalen Vergleich gehört Heidelberg nach wie vor zu den gefragtesten und damit auch teuersten Wohnorten Deutschlands.

Informationen zum Gutachterausschuss, zu Verkehrswertgutachten, Bodenrichtwerten, zur Kaufpreissammlung und zum Grundstücksmarktbericht gibt es unter www.heidelberg.de/gutachterausschuss.Der Grundstücksmarktbericht umfasst 78 Seiten. Er enthält eine CD-ROM mit der Bodenrichtwertkarte und dem Grundstücksmarktbericht als PDF-Datei. Der Bericht ist für 40 Euro erhältlich bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses im Vermessungsamt, Gaisbergstraße 7, Telefon 06221 58-24600, E-Mail Wertermittlung@Heidelberg.de. Den Grundstücksmarktbericht gibt es auch im Technischen Bürgeramt, Prinz Carl, Kornmarkt 1, Telefon 06221 58-25100 oder 58-25110.