Stadt an den Fluss
Uferpromenade nimmt Gestalt an
Gestaltungswettbewerb: Preisträger aus Heidelberg beweisen Sensibilität für die Stadt
Einstimmig kürte die Jury am 29. Januar den Entwurf des Landschaftsarchitekturbüros Palm aus Weinheim zum Sieger des Gestaltungswettbewerbs Neckar- uferpromenade. Palm hat seinen Entwurf in einer Arbeitsgemeinschaft mit den freien Architekten Loebner Schäfer Weber (Heidelberg), dem Architekturbüro Jürgen Mayer (Heidelberg) und den freien Architekten Schröder Stichs Volkmann (ebenfalls Heidelberg) entwickelt.
Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner war überrascht und begeistert gleichermaßen: „Einerseits freut es mich, dass mit dem einstimmigen Votum ein klarer Sieger feststeht, der von den hochkarätigen Preisrichtern unangefochten als bester Entwurf angesehen wird. Es freut mich aber auch, dass in diesem anonymisierten Wettbewerbsverfahren Heidelberger Architekten den ersten Preis erzielen konnten.“ Begeisterung ist auch aus der Stellungnahme von Jury-Mitglied und Erstem Bürgermeister Bernd Stadel zu entnehmen, der den Entwurf als „wunderbar unaufgeregt“ charakterisiert.
Der Entwurf respektiert nach Aussagen der Jury sowohl die vorhandene Bebauung und verzichtet auf spektakuläre Um- und Neubauten am Neckar. Unterschiedliche Oberflächenstrukturen und der Rhythmus der Plätze gliedern die Promenade; die zum Ufer geöffneten Plätze bringen Stadt und Fluss einander näher. Zusätzliches Grün wird sparsam eingesetzt, um den urbanen Charakter des Altstadt-Neckarufers nicht zu verdecken. Der naturnahe Uferbereich zwischen Schleuse und Alter Brücke wird vorsichtig weiterentwickelt.
Viel Applaus bekamen die Architekten bei der Ausstellungseröffnung im Rathaus, als Michael Palm das Erfolgsrezept der Architekten-Arbeitsgruppe verriet: „Lasst uns nicht viel Schnickschnack machen“, war die klare Botschaft nach vielen Spaziergängen entlang des Neckars. Heidelberg habe so viele landschaftliche und städtebauliche Qualitäten, dass es eher darauf ankomme, die Perlen herauszustellen, damit sie besser wirken können. Auf Übertragungen von Ideen aus Nizza oder Düsseldorf habe man ausdrücklich zu Gunsten der Heidelberger Alleinstellungsmerkmale verzichtet, so Palm. (amb)