Stimmen aus dem Gemeinderat
BUNTE LINKE
Dr. Arnulf Weiler-Lorentz
„Stadt kann nichts tun“
Am Philosophenweg 1a findet wieder einmal statt, was inzwischen in Heidelberg gang und gäbe ist: Eine Immobilienfirma kauft ein Anwesen mit einem schönen alten Haus und einem Garten, die die Umgebung maßgeblich mit prägen. Das Haus wird dann abgerissen und das Grundstück so dicht wie irgend möglich bebaut, um es mit hohem Gewinn vermarkten zu können. Dass der BGH in diesem Fall die Interessen des Investors über den Mieterschutz gestellt hat, ist eine Sache. Dass die Stadt keine rechtliche Handhabe hat einzugreifen, wie Baubürgermeister Bernd Stadel meint, ist aber nicht richtig. Die Stadt hat sehr wohl rechtliche Instrumente, Struktur und Schönheit ihrer gewachsenen Stadtteile zu erhalten: Ein Bebauungsplan, der die Gebäudegrundfläche und -höhe festschreibt, macht einen Abriss für den Investor uninteressant; eine Erhaltungssatzung kann zum Erhalt bestehender Bebauung beitragen, auch wenn es sich nicht um Baudenkmale handelt.