Stadt & Leute

Sie wollen Brücken bauen

Vier Bürgermentorinnen stellen ihre interkulturellen Projekte vor

Im Mai erhielten 13 Männer und Frauen von Bürgermeister Wolfgang Erichson ihr Zertifikat für den erfolgreichen Abschluss des Bürgermentorenkurses.

Ayse Ay, Amrei Schmidt, Hatice Sarikaya und Magda Adamczyk (von links) engagieren sich als Bürgermentorinnen
Ayse Ay, Amrei Schmidt, Hatice Sarikaya und Magda Adamczyk (von links) engagieren sich als Bürgermentorinnen für die Gemeinschaft. (Foto: Stadt Heidelberg)

Der Mentorenkurs der Freiwilligenbörse beschäftigte sich zum „Europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs“ mit dem Thema „Interkulturelle Kompetenz“. Die Teilnehmer aus acht Ländern befassten sich mit der Frage, wie sie sich als Mentoren für ein besseres Miteinander der Kulturen einsetzen können. Und sie lernten das Netzwerk der Engagierten in Heidelberg kennen, auf das sie zurückgreifen können, wenn sie sich als Bürgermentoren für die Gemeinschaft einsetzen und für freiwilliges Engagement in ihrem Umfeld werben.

Vier von ihnen, Hatice Sarikaya, Magda Adamczyk, Amrei Schmidt und Ayse Ay, stellen ihre interkulturellen Projekte im STADTBLATT vor:

„Märchen aus aller Welt“

Hatice Sarikaya: „Das Projekt habe ich mit Rita Nnavvuga im Mentorenkurs entwickelt. Wir möchten, zuerst den Kindern in den Kindergärten und später in den Grundschulen, Märchen aus verschiedenen Kulturkreisen erzählen. Sie sollen so an fremde Kulturen herangeführt werden. Dazu kochen wir ein Gericht aus dem Land, damit man die jeweilige Kultur auch richtig riechen und schmecken kann. Wir wollen die Kinder dabei unterstützen, die Vielfalt der Kulturen, die in den Kindergärten nicht zu übersehen ist, für sich als Bereicherung zu betrachten und sie nicht ängstlich zu beobachten. Wir fördern so das Miteinander und ihre Phantasie. Und als Erwachsene können sie diese Erinnerungen als Schatz wieder hervorholen.“

„Kultur-Tour“

Magda Adamczyk: „Wir wollen unter dem Motto ,Heidelberger Kultur-Tour‘ Stadtführungen für Migranten anbieten, aber auch für alle anderen Mitbürger/innen. Hauptzielgruppe sind aber die Migranten, die auf diesem Wege die deutsche Kultur kennen lernen sollen. Das soll die positive Einstellung zu Deutschland und die Integration fördern. Bei den Führungen sollen sich die Menschen kennen lernen und einander erzählen, wie sie nach Deutschland gekommen sind und was sie hier machen. Die Führungen werden nicht nur in Deutsch, sondern auch in den Muttersprachen angeboten, um so die Teilnahme von Migranten aus einem Land zu ermöglichen.“

„Interkulturelle und interreligiöse Begegnung“

Amrei Schmidt: „Wir wissen, dass Fremdheit Angst und Abwehr erzeugt. Wenn man sich kennen lernt und ins Gespräch kommt, kann man Gemeinsamkeiten entdecken und das, was einem fremd vorkommt, besser verstehen. Mit unserem Projekt wollen wir Menschen aus verschiedenen Kulturen und mit unterschiedlichem Glauben ins Gespräch bringen. Wir machen das zu dritt: Ayse Ay aus der Türkei, Yamina Ep Bakel aus Algerien und ich aus Deutschland.“

Ayse Ay: „Bei unserem ersten Termin wollen wir im Seniorenzentrum Bergheim am 28. Juni um 18 Uhr Menschen darüber informieren, was im Koran und in der Bibel über Pflanzen steht, über ihre Heilkräfte sprechen und Kostproben anbieten. Wir wollen mit unseren Treffen, die immer ein bestimmtes Thema haben, Gemeinsamkeiten erarbeiten und so die Angst voreinander nehmen.“

Kontakt

Zu den Bürgermentorinnen und -mentoren sowie ihren Projekten gibt die Freiwilligenbörse Auskunft unter der Telefonnummer 06221 619444, E-Mail: freiwilligenboerse@paritaet.de. (neu)