Stimmen aus dem Gemeinderat
DIE HEIDELBERGER
Wolfgang Lachenauer
Was für ein Theater?
Die von der Präsentation der eingereichten Theater-Neubau-Pläne ausgelöste Euphorie musste einer plötzlichen Katerstimmung weichen: die Architekten haben die Vorgaben gründlich überschritten und dadurch die Kosten explosionsartig in die Höhe getrieben. Der „billigste” Entwurf wird auf jeden Fall mehr als 50 Millionen Euro kosten, bis er fertiggestellt ist, und darin sind noch nicht die vielen Unwägbarkeiten berücksichtigt, die bei einer derartigen Baumaßnahme anfallen werden. Die von der Mehrheit jetzt beschlossene „Optimierung” ist der aus unserer Sicht vergebliche Versuch, die gewählte Neubau-Variante zu dem ursprünglich veranschlagten Preis von 34,4 Millionen Euro bekommen. Dies ist realistischerweise nicht zu schaffen, also wird der „Neubau” auf jeden Fall etliche Millionen mehr kosten als die Sanierung des bestehenden Theaters zu einer funktionsgerechten Spielstätte, für die sämtliche notwendigen behördlichen Genehmigungen erteilt werden können! Auch an einer solchen Spielstätte können unsere hervorragenden „Meister” wie die Herren Spuhler und Meister hervorragende Kultur bieten, und schließlich kommt es darauf an, was im Theater stattfindet, und nicht, wie die Umgebung aussieht. Mehr kann und darf sich Heidelberg im Hinblick auf andere ebenfalls wichtige Projekte nicht leisten. Der für die Sanierung aufzuwendende Betrag von ca. 32 Millionen Euro ist für sich allein genommen schon eine Riesenaufgabe; also retten wir das Theater und lassen die Kirche im Dorf!