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GAL - Grüne

Susanne Bock

Jugendliche in Ausbildung bringen

Susanne Bock

Auf der einen Seite Millionen nicht ausgegebener Euro, die noch im Topf für Eingliederung der Bundesagentur für Arbeit stecken, auf der anderen Seite nach wie vor Jugendliche, die auch nach -zig Bewerbungen keinen Ausbildungsplatz finden oder denen, so sagt man, die Ausbildungsreife fehlt. In Heidelberg wird einiges getan, um schon während der Schulzeit Defizite zu erkennen und frühzeitig mit Qualifizierungsmaßnahmen zu beginnen; z. B. unterstützt der bei der Stadt tätige Jugendberufshelfer Haupt- und Förderschulen, die Ausbildung- und Berufsreife der Jugendlichen zu fördern; Jobfit und Jugendagentur beraten und begleiten – öffentlich gefördert – Schüler/innen im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ), im Berufseinstiegsjahr (BEJ) und bei der Einstiegsqualifizierung durch Praktika (EQJ). Aber nach wie vor fehlen immer wieder passende Ausbildungsplätze. Um noch mehr Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, Jugendliche in Ausbildung zu bringen, haben wir folgendes beantragt:

1. Die Stadt startet mit den kommunalen Spitzenverbänden eine Initiative zur Schaffung rechtlicher Voraussetzungen, die es ermöglichen, die Ausbildungsplatzquote sowie die Anzahl der schulischen Praktikumplätze, z. B. im Rahmen des EQJ (s. o.), prozentual zu den Beschäftigten eines Unternehmens als soziales Kriterium (in Übereinstimmung mit den europäischen Vergaberichtlinien) für die Vergabe städtischer Aufträge heranziehen können.

2. Im Stadtblatt und auf den Internetseiten der Stadt soll eine Rubrik „Ich/Wir bilden aus, weil ...“ und eine Ausbildungsplatzbörse eingerichtet werden, in der ausbildende Betriebe im Sinn einer positiven Bestärkung sich und ihre Ausbildungsmotive darstellen. Die Einrichtung der erwähnten Rubrik ist ein Angebot an die Ausbildungsbetriebe und jederzeit möglich.

3. Die Stadt lobt federführend mit IHK und Handwerkskammer einen Ausbildungspreis aus: für den am stärksten – prozentual zur Anzahl der Beschäftigten – ausbildenden Betrieb, der auch gleichzeitig vorbildliche Ausbildungsplatzbedingungen z. B. entsprechend des EQJs vorweisen kann, werden. Die Verwaltung möge nochmals mit der IHK und der Kreishandwerkerschaft sprechen, um vorab die Kriterien festzulegen. Vorerst soll der Preis erst einmal ausgelobt, damit Erfahrungen ausgewertet können und eventuell Veränderungen vorgenommen werden können.