Stimmen aus dem Gemeinderat
SPD
Reiner Nimis
Verabschiedung von Beate Weber aus dem Gemeinderat
Am Beginn stand das Versprechen vom „frischen Wind im alten Heidelberger Rathaus“. Erwartungen und Befürchtungen begleiteten die erste Frau, die an die Spitze einer baden-württembergischen Großstadt gewählt wurde, in ihr neues Amt. Meist waren die Erwartungen des oder der einen gleichzeitig die Befürchtungen des oder der anderen.
Mit Wünschen nach der „Grünen Welle für alle“, wörtlich und in übertragenem Sinne gemeint, wohl wissend, oder auch bewusst verschweigend, dass dabei auch einigen „Rot“ gezeigt werden muss, wird sich auch der jetzt Gewählte auseinandersetzen müssen.
Beate Weber ist es mit „Rot“ und „Grün“ gelungen, die Stadt und die Verwaltung fit zu machen für den Weg ins 21. Jahrhundert. Hätte man bereits 1990 deutlich die Konsequenzen aus Deutscher Einheit, von Euro-Einführung und Globalisierung gekannt – wer hätte ihr zugetraut, dieser Herausforderungen Herr (oder besser: Frau) zu werden?
Eine leistungsstarke, schlanke und dennoch bürgernahe Stadtverwaltung hatte sie im Sinn und es gelang ihr, Skeptiker und Reformfreudige im Rathaus und im Gemeinderat auf diesem Weg mitzunehmen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für diese Ziele zu motivieren:
Bürgerämter und Bezirksbeiräte in den Stadtteilen, neue Prioritäten für Kinder, Jugendliche, in der Frauen- und Gleichstellungsarbeit, in der Umweltpolitik.
Kämmerei und Finanzausschuss strengten sich mächtig an, um auch in der Finanzverwaltung die baden-wüttembergische Spitze zu markieren.
„Befürchter und Erwarter“ trugen auf ihre Weise dazu bei, dass die Stadt Heidelberg auch nach 16 Jahren „Weber-Wirtschaft“ einen herausragenden Platz im Ranking der deutschen Großstädte einnimmt.
In vielen Städten und Gemeinden rund um – und jetzt auch noch in Heidelberg – wurden Bürgermeister und Oberbürgermeister ins Amt gewählt, die unter OB Weber das „bürgermeistern“ gelernt haben.
In beispiellosem Zusammenwirken von Verwaltung und Bürgerschaft, organisiert im „Verkehrsforum“, entstand ein Verkehrsentwicklungsplan, der den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in den Mittelpunkt seiner Vorgaben stellte.
Die S-Bahn Rhein-Neckar wurde aufs Gleis gesetzt, mit dem VRN und seinen speziellen Nahverkehrsangeboten gelang es, dem ÖPNV in der Region eine nie gekannte Attraktivität zu verschaffen. Für neue Projekte regionaler Zusammenarbeit wurde die „Metropolregion Rhein-Neckar“ aus der Taufe gehoben.
„Demografischer Wandel“ war noch kein geläufiger Begriff, als Beate Weber bereits bessere Kinderbetreuung, qualifizierte Jugendarbeit, lebenslanges Lernen und die Vorsorge für Selbständigkeit bis ins hohe Alter in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellte.
Die Genossin Oberbürgermeisterin hat ihre Sache gut gemacht, wir danken ihr.
Den ausführlichen Text der Rede finden Sie unter: www.spd-fraktion-heidelberg.de