Stadt & Leute

Stadt startet „Aktion Heimvorteil“

Studentinnen und Studenten, die sich in Heidelberg mit Hauptwohnsitz anmelden, genießen ab dem Wintersemester viele Vorteile

Unter dem Motto „Aktion Heimvorteil“ startet die Stadt Heidelberg zum Wintersemester 06/07 eine außergewöhnliche Kampagne, um Studentinnen und Studenten zur Anmeldung ihres Hauptwohnsitzes in Heidelberg zu bewegen.

Aufkleber der Aktion Heimvorteil
Wo dieser Aufkleber zu sehen ist, können Studentinnen und Studenten ihren „Heimvorteil“ in Anspruch nehmen. (Abbildung: Amaretis)

Kern der Kampagne ist eine Vorteilskarte. Studentinnen und Studenten erhalten diese Karte automatisch, wenn sie sich in den Bürgerämtern anmelden und Heidelberg als Hauptwohnsitz angeben. Sie kommen damit in den Genuss zahlreicher Vergünstigungen und Sonderleistungen, die Heidelberger Einzelhandelsgeschäfte, kulturelle Einrichtungen und gastronomische Betriebe den Kartenbesitzern gewähren. Weit über 70 Vergünstigungen aus den Bereichen Kunst & Kultur, Fit & Mobil, Gastro & Nightlife und Shopping & Service sind inzwischen zusammengekommen, weitere sind geplant. Die Vergünstigungen werden übrigens nicht einmalig, sondern mehrfach und längerfristig gewährt. Die Karte ist vorerst zwei Jahre gültig. Wer sie besitzt, hat also einen echten Heimvorteil.

Oberbürgermeisterin Beate Weber stellte die Kampagne am 21. September im Rahmen einer Pressekonferenz im Heidelberger Rathaus vor. „Mit der Kampagne möchten wir die fast 30.000 Studentinnen und Studenten in Heidelberg überzeugen: Es lohnt sich, mit Hauptwohnsitz in Heidelberg zu leben. Ich freue mich sehr, dass die Universität, das Studentenwerk, die Fachhochschule, die Hochschule für jüdische Studien und die Pädagogische Hochschule die Aktion Heimvorteil unterstützen und dass viele Vorteilsgeber und Sponsoren gefunden werden konnten.“

Der Gemeinderat hatte die Kampagne im Mai 2006 einstimmig beschlossen. Hintergrund: Heidelberg hat, wie andere Universitätsstädte auch, einen überproportional hohen Anteil an Personen, die mit Nebenwohnsitz angemeldet sind. Über den kommunalen Finanzausgleich erhält die Stadt aber nur Mittel für Bürger/innen mit Hauptwohnsitz. Die kostenintensive Infrastruktur jedoch wird von allen gleichermaßen genutzt. Die Aktion Heimvorteil „versüßt“ es also nicht nur den Studentinnen und Studenten, sich mit Hauptwohnsitz anzumelden und ihre Bindung an eine attraktive Heimatstadt Heidelberg zu festigen. Sie führt auch zu steigenden Einnahmen bei der Stadt, die wiederum allen Bürger/innen zugute kommen. Wer sich mit erstem Wohnsitz anmeldet, trägt also dazu bei, dass künftig mehr Mittel zum Beispiel für gute Radwege, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, den Bau und Betrieb von Kulturhäusern, Schwimmbädern, Sportplätzen, Jugendhäusern, Kindergärten, Schulen oder die Kulturförderung zur Verfügung stehen.

Mit der Entwicklung und Umsetzung der Kampagne hat die Stadt die Göttinger Agentur Amaretis beauftragt, die bereits für eine erfolgreiche ähnliche Kampagne in Göttingen verantwortlich zeichnet.

Die Einführung der Kampagne in Heidelberg kostet 70.000 Euro, die jedoch von den zu erwartenden steigenden Zuschüssen aus dem kommunalen Finanzausgleich schnell wieder refinanziert werden. Vorsichtige Schätzung: Wenn von den etwa 1.500 Studentinnen und Studenten, die sich jährlich in Heidelberg mit Nebenwohnung anmelden, zukünftig zehn Prozent ihren Hauptwohnsitz nach Heidelberg verlegen, erhält die Stadt jährlich zusätzliche Mittel in Höhe von 190.000 Euro über den kommunalen Finanzausgleich.

Weitere Informationen zur „Aktion Heimvorteil“ gibt es ab Anfang Oktober im Internet unter www.heidelberg.de oder www.heimvorteil.heidelberg.de.