Stimmen aus dem Gemeinderat

CDU

Otto Wickenhäuser

Halle 02

Otto Wickenhäuser

Zahlreiche Leserzuschriften der Rhein-Neckar-Zeitung beschäftigen sich derzeit mit der Zukunft der Halle 02. Scheinbar beschäftigt dieses Thema weite Teile der Bevölkerung – oder haben die Macher der Halle 02 im Hinblick auf die Gemeinderatssitzung am 29. November einfach nur ihr Netzwerk gut in Szene gesetzt?

Tatsache ist, dass der Betrieb der Halle 02 nicht so weitergeführt werden kann. Die Lärmbelästigung für die neuen Mitbürger in der Bahnstadt wäre einfach zu groß. Als Lösung wurde die "moderate" Sanierung des Gebäudes, inklusive Geräuschisolierung und Verlegung des Eingangs gefunden. Diese Sanierung würde den Haushalt der Stadt Heidelberg mit 4,5 Mio. Euro belasten. Die Renovierungskosten müssten auf die Miete umgelegt werden und würden diese jährlich erhöhen. Rund 200.000 Euro Zuschuss pro Jahr stehen im Raum. Diese Mieterhöhung können die Betreiber der Halle 02 nicht aus dem eigenen Wirtschaftsbetrieb generieren. Deshalb fordern sie eine Erhöhung des städtischen Zuschusses. Am Ende würde die Stadt also die Renovierungskosten doch selbst tragen.

Diese Entscheidung werde ich in der Abstimmung nicht mittragen. Nach meinem Eindruck ist die geräuschdämmende Sanierung hauptsächlich durch die zahlreichen (gewerblichen) Partys bedingt. Daher müssen die Kosten auch von den gewerblichen Einnahmen dieser Veranstaltung abgedeckt werden können. Falls diese Einnahmen nicht ausreichen, so liegt hier eine Schieflage im Geschäftsmodell vor, die nicht vom Steuerzahler abgefangen werden kann.

Man muss der Halle 02 sicherlich zu Gute halten, dass durchaus viele Kulturveranstaltungen angeboten werden. Andererseits richten sich diese Angebote nur an einen kleinen Anteil der Bevölkerung. Dafür scheint mir der bisherige städtische Zuschuss von 35.000 Euro angemessen zu sein. Immerhin unterstützt die Stadt Heidelberg zahlreiche weitere kulturelle Angebote an Jugendliche und junge Erwachsene.

Zu guter Letzt kann nicht vollständig gewährleistet werden, dass trotz der umfangreichen Sanierung eine negative Beeinflussung der Wohnlagen in der Bahnstadt erfolgt. Schließlich gibt es bei Großveranstaltungen immer ein gewisses Umfeld, das nicht vollständig von den Veranstaltern kontrolliert werden kann. Es wäre fatal, wenn die Stadt die Sanierung zunächst schultern würde, der Betrieb später jedoch eingestellt werden müsste, weil die Belastungen für die Anwohner zu groß sind.