Familienoffensive Heidelberg

Die Eltern mit im Boot

Neues Sprachförderkonzept in der städtischen Kindertagesstätte Emmertsgrundpassage

„Wenn es gelingen soll, dass Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, die Sprache besser lernen, brauchen wir die Unterstützung der Eltern“, erklärt Monika Sowada, Leiterin der städtischen Kindertagesstätte Emmertsgrundpassage 43.

In der Kita Emmertsgrundpassage sind Eltern in das Sprachförderprogramm ihrer Kinder eingebunden.
In der Kita Emmertsgrundpassage sind Eltern über eine eigene Gruppe in das Sprachförderprogramm ihrer Kinder eingebunden. (Foto: Dorn)

Mit Hilfe des Rotary Clubs Alte Brücke wird in der Kita seit diesem Jahr modellhaft eine Elterngruppe angeboten, die vom Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie der Universität Heidelberg konzipiert und begleitet wird. Wenn der Gemeinderat grünes Licht gibt, wird die Stadt im nächsten Jahr die Gelder für die Elterngruppe bereitstellen.

„Die Beherrschung der deutschen Sprache ist Grundvoraussetzung dafür, dass die Kinder an der Gesellschaft teilhaben und besser lernen können“, weiß Monika Sowada aus Erfahrung. Weil sie jedem der Kinder eine „gelingende Bildungsbiografie“ ermöglichen möchte, setzt sie in ihrer Einrichtung einen Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit auf Sprachförderung. Seit Jahren arbeitet die Kita-Leiterin mit dem Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie zusammen und setzt das Sprachförderprogramm „Deutsch für den Schulstart“ erfolgreich ein. Das ist auch notwendig. Denn die Anzahl der Kinder, deren Erstsprache nicht Deutsch ist, ist in der Kita besonders hoch. Um sie zu unterstützen, wird hier auf ein innovatives Konzept gebaut: Die Eltern werden in einer eigenen Gruppe mit ins Boot geholt – mit großem Erfolg. Nicht nur die Kita-Kinder selbst, sondern die ganze Familie profitiert von diesem Projekt. Primäres Ziel ist es hier, die Eltern darin zu unterstützen, für ihre Kinder ein positives Lernumfeld zu schaffen und damit den Zweitspracherwerb zu fördern. Die Teilnahme an der Elterngruppe hilft Vätern und Müttern ,Handlungskompetenzen für ihren Alltag zu entwickeln. Insgesamt nehmen zwischen sieben und zehn Eltern am Projekt teil. Die Resonanz ist positiv: „Ich habe schon sehr viel für meine Kinder gelernt“, äußert sich eine Mutter begeistert.

Sprachförderung in städtischen Kitas

Gleiche Bildungschancen für Kinder zu schaffen, ist Ziel der Stadt Heidelberg. Deshalb setzt sie bereits in Kindertagesstätten auf ergänzende Fördermaßnahmen wie die Sprachförderung. In den städtischen Kitas wird mit den Programmen „Deutsch für den Schulstart“, „Singen-Bewegen-Sprechen“ in Kooperation mit der Musik- und Singschule sowie dem Bundesprojekt „Frühe Chancen“ mit besonderem Schwerpunkt der Sprachförderung für Kinder unter drei Jahren gearbeitet. Insgesamt investiert die Stadt jährlich rund 130.000 Euro für die Sprachförderung in Kitas.  (eu)