Stimmen aus dem Gemeinderat

CDU

Kristina Essig

Heidelberger Reiterverein

Kristina Essig

Etliche Abstimmungen in den betroffenen Bezirksbeiräten darüber, ob und wo der Heidelberger Reiterverein in Heidelberg eine neue Bleibe finden wird, hat es bereits gegeben – sechs weitere Abstimmungen stehen bis zum 25.07.2012 noch an. Fast alle Bezirksbeiräte stimmten mit großer Mehrheit gegen eine Ansiedlung des Vereins in ihrem Bereich. Ich habe mich richtig gefreut, als ich gelesen habe, dass der Kirchheimer Bezirksbeirat hier – bislang – eine große Ausnahme ist. Er stimmte, wenn auch mit knappem Ergebnis, dafür, dass bei einer Standortsuche die Kirchheimer Fläche am Airfield durchaus in die Planungen miteinbezogen werden könne. Hier hatte man nämlich erkannt, dass es für den Heidelberger Reiterverein, der immerhin schon seit 1926 existiert, schlicht und einfach um die Existenz geht. Die Argumentationen der anderen Bezirksbeiträte hüben und drüben des Neckars bislang: Gefährdung wichtiger Acker- und Gartenbauflächen, Störung der Kleingartenidylle, Gestank der Pferde, „wir haben schon einen eigenen Reiterverein“, und ganz schräg: wir sind dagegen, weil man dem Reiterverein die schlechte Verkehrsanbindung (an dem einen oder anderen möglichen Standort) nicht zumuten kann – Fazit: dann soll er besser gleich dicht machen! Oder?

Nein, ich gehöre dem Heidelberger Reiterverein nicht an und beabsichtige auch nicht, dies zu tun. Ich kann nicht einmal reiten und möchte es auch nicht mehr lernen. Aber als Stadträtin fühle ich mich verpflichtet, mich für den Fortbestand und die Unterstützung eines jeden Vereins in dieser Stadt einzusetzen – auch wenn mir das im vorliegenden Fall in verschiedenen Stadtteilen nicht gerade Freunde schafft. Wird doch in Heidelberg ansonsten die Vereinskultur immer so hoch gerühmt – wenn es dann aber konkret wird und möglicherweise irgendwelche Partikularinteressen berührt werden, dann lässt man einen so alteingesessenen Verein lieber sterben …

Ich appelliere an alle Entscheidungsträger, hier die Vernunft und nicht das Ego und die Emotionen sprechen zu lassen – wer weiß, ob nicht irgendwann einmal ein anderer, den Einzelnen näher stehender Verein ebenfalls einmal von einem solchen Problem betroffen sein könnte.