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Ganztagesgrundschule an der IGH

Ab dem neuen Schuljahr mehr Lernzeit, Förderung und Angebote – Konzept gemeinsam mit den Eltern entwickelt

Gute Nachrichten für Schüler und Eltern: Die Primarstufe der Internationalen Gesamtschule Heidelberg (IGH), mit rund 320 Schülerinnen und Schülern die zweitgrößte Grundschule in Heidelberg, wird zum Schuljahr 2008/2009 eine Ganztagesgrundschule.

Schüler/innen vor dem Eingang zur Primarstufe der IGH.
Ab September 2008 wird die Primarstufe der IGH zur teilgebundenen Ganztagesschule mit Nachmittagsunterricht an einzelnen Tagen. (Foto: Rothe)

Über den aktuellen Stand der Planungen informierten Bürgermeister Dr. Joachim Gerner, der Direktor der IGH Peter Born und der Rektor der IGH-Primarstufe Oliver Gunter in einem Pressegespräch am 4. Juli im Rathaus. Vorausgegangen war am 1. Juli ein Elterninformationsabend in der IGH, der rundum zufriedene Gesichter hinterließ.

„Ich bin sehr glücklich, dass wir unser gemeinsam mit den Eltern entwickeltes Konzept schon so bald umsetzen können. Für eine zeitgemäße schulische Bildung und Förderung unserer Kinder sowie für eine verlässliche Betreuung sind Ganztagesschulen die einzig richtige Antwort“, betonte Bürgermeister Dr. Joachim Gerner. Besondere Gründe für die Einrichtung einer Ganztagesgrundschule an der IGH waren überdies der mit 27 Prozent hohe Anteil ausländischer Schülerinnen und Schüler. In 55 Prozent der Familien von IGH-Grundschulkindern wird zu Hause eine andere Sprache als Deutsch gesprochen. 42 Prozent der Kinder nahmen im Schuljahr 2006/2007 die Hausaufgabenbetreuung in der Schule wahr, was den hohen Bedarf der Eltern an einer Ganztagsbetreuung zeigt.

Die Einrichtung der Ganztagesschule war im Konsens zwischen Schule und Eltern entwickelt worden. In Arbeitsgruppen, Elternabenden, Informationsveranstaltungen und einem Pädagogischen Tag hatten die Beteiligten die verschiedenen Möglichkeiten der Umstellung auf eine Ganztagesschule intensiv erarbeitet.

Eine Elternbefragung ergab dabei eindeutig, dass eine so genannte teilgebundene Ganztagesschule bevorzugt wird. In ihr haben die Kinder der ersten und zweiten Klassen je einen Nachmittag und die Kinder der dritten und vierten Klassen je zwei Nachmittage verpflichtend Unterricht. Für die anderen Tage kann jede Familie zum Schuljahresbeginn frei entscheiden, ob ihre Kinder die Zeit privat oder die freiwilligen Angebote in der Schule nutzen möchten. Auf jeden Fall ist dafür gesorgt, dass die Kinder nicht überfordert werden: Neben Arbeitsgemeinschaften können Kinder und Eltern sich auch für entspannte Stunden bei Spiel und Bewegung im Ganztageszentrum entscheiden.

Rektor Oliver Gunter will in nächster Zeit verstärkt die Eltern über die Angebote informieren und Hilfestellung bei der Belegung der Nachmittage geben. Da der Ganztagesbetrieb mehr Räume erfordert, muss die Primarstufe allerdings erst einmal saniert werden. Deshalb werden die Grundschüler voraussichtlich ab Mitte 2009 in Pavillons umziehen und zu Schuljahresbeginn 2010/2011 in ihre Schule zurückkehren.

Der Gemeinderat hatte im Oktober 2007 der Einrichtung einer Ganztagsschule an der IGH-Primarstufe zugestimmt. Die Bewilligung der Landesregierung kam am 25. April 2008. Wenn die teilgebundene IGH-Ganztagesgrundschule im September startet, wird das Land 62 zusätzliche Lehrerwochenstunden investieren und die Stadt Heidelberg die Kosten für das Mittagessen und die Betreuungspersonen übernehmen. Für die Kinder jedoch ergibt sich noch viel mehr: Mehr Lernzeit, mehr Angebote, mehr Förderung, mehr Wahrnehmung. (di)