Stadt & Leute

Erster Schritt zum Integrationsplan

Auftaktveranstaltung im Prinz Carl mit Vertretern von Behörden, Verbänden und Ämtern

In Heidelberg leben rund 24.000 ausländische Bürgerinnen und Bürger, das entspricht einem Anteil von 16, 6 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Auch wenn viele sich in die städtische Gemeinschaft eingelebt haben: Eine gute Integrationspolitik muss auch diejenigen ansprechen, die, aus welchen Gründen auch immer, (noch) nicht voll in die Gemeinschaft eingegliedert sind.

Das Team der Stabsstelle Migration (stehend, von links): Renate Preugschat-Rohleder, Rolf Kempf, Carola de Wit, Bürgeramtsleiter Bernd Köster, Anne Wicht, sitzend: Brigitte Klingler und Ute Stantejsky. (Foto: Rothe)
Das Team der Stabsstelle Migration (stehend, von links): Renate Preugschat-Rohleder, Rolf Kempf, Carola de Wit, Bürgeramtsleiter Bernd Köster, Anne Wicht, sitzend: Brigitte Klingler und Ute Stantejsky. (Foto: Rothe)

Mit einem kommunalen Integrationsplan will die Stadt Heidelberg dies erreichen. Am 10. Dezember fand die erste Auftaktveranstaltung im Prinz Carl statt. Bürgermeister Wolfgang Erichson, Dezernent für Integration, Chancengleichheit und Bürgerdienste, hatte dazu Vertreter der staatlichen Behörden, der Wohlfahrtsverbände, der Migrantendachverbände, Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie der städtischen Ämter eingeladen. An einer zweiten Auftaktveranstaltung werden alle Vereine, die sich mit Ausländern und Migranten beschäftigen, beziehungsweise in denen diese organisiert sind, sowie alle Mitglieder des Ausländer/Migrationrates teilnehmen.

„Die Stadt Heidelberg demonstriert mit der Erarbeitung eines kommunalen Integrationsplanes, dass sie der Migrationsarbeit in Zukunft einen noch höheren Stellenwert beimisst. Dabei kann sie auf die schon vorhandenen wertvollen Aktivitäten vieler Einrichtungen, Initiativen und Vereine zurückgreifen. Wenn wir dieses Engagement noch besser koordinieren und, wo nötig, ergänzen, dann werden wir die Herausforderung Integration meistern“, sagte Bürgermeister Erichson. Yeo-Kyu Kang, Vorsitzende des Ausländerrates/Migrationsrates, zeigte sich erfreut, dass die Stadt nun den schon lange von dem Gremium geforderten Integrationsplan mit allen Beteiligten angeht.

Bei der Auftaktveranstaltung wurden Arbeitsgruppen gebildet zu den Themen Sprachförderung und Bildung, dem Bereich Ausbildung, Arbeitsmarkt und Wissenschaft sowie den Bereichen Familie, Gesundheit und Versorgungssysteme und Wohnumfeld, Bürgerschaftliches Engagement, Sport, Kultur. Im Jahr 2008 will man sich mit einer kritischen Situationsanalyse befassen und erste Ziele und Inhalte für den Integrationsplan formulieren. „Es geht nicht darum, einen abstrakten Plan zu entwerfen, sondern einen konkreten Handlungskatalog, der auf Heidelberger Verhältnisse zugeschnitten ist“, so der Bürgermeister. So will er beispielsweise mit Hilfe von integrierten Migrantinnen und Migranten diejenigen Menschen erreichen, die trotz fehlender Deutschkenntnisse vorhandene Sprachkurse nicht nutzen.

Die ersten Weichen für den kommunalen Integrationsplan waren bereits im März 2007 gestellt worden, als die Stadt eine Stabsstelle für Migration beim Bürgeramt in der Abteilung für Ausländer- und Migrationsangelegenheiten eingerichtet hatte. Leiterin ist Carola de Wit. Zu ihren Unterstützung gibt es seit Oktober das Sachgebiet Migration und Bürgerschaftliches Engagement unter Leitung von Brigitte Klingler. (neu)