Stimmen aus dem Gemeinderat

FWV

Hermann Gundel

Sondersitzung im Frühherbst

Hermann Gundel

Wer hätte das gedacht? Noch hat man die überschwänglichen und zum Großteil auch berechtigten Lobesreden über den Heidelberger Frühling im Ohr und jetzt im Frühherbst verlangt er eine Sondersitzung von Finanz- und Hauptausschuss und Gemeinderat. Grund: Ein Defizit von 659.000 Euro – vornehm unterteilt in 439.000 und 220.000 Euro Personalkosten. Wie die RNZ aus der nichtöffentlichen Sitzung berichtete, ist der Gemeinderat vermutlich bereit, das Defizit ohne Konsequenzen zu sanktionieren! Es gibt im nachhinein immer viele Gründe, warum es so kommen musste und die Verwaltung war, wie immer, völlig überrascht über das Ausmaß des Desasters. Dass es in den letzten Jahren nicht der einzige Finanzskandal in unserer Stadt ist – Liselotte-Ausstellung etc. lassen grüßen – wird oft allzu schnell vergessen. Das Argument, der Heidelberger Frühling sei zu einem Markenzeichen für unsere Stadt geworden, ist sicher richtig, entbindet aber weder den Kulturbürgermeister noch die Oberbürgermeisterin von ihrer Verantwortung für das Handeln ihrer Mitarbeiter. Den Heidelberger Frühling über die „Klinge springen lassen“ (RNZ) wollen wirklich nur wenige. Wer möchte schon gerne als Kulturbanause gelten? Bezahlt müsste das Defizit trotzdem werden. In Heidelberg ist alles möglich – nur nicht falsch parken!