Stimmen aus dem Gemeinderat
Fraktionsgemeinschaft Grüne/generation.hd
Dorothea Paschen
Yasuni-Nationalpark
Für die Rettung des Yasuni-Nationalparks in Ecuador ist gerade noch ein Jahr Zeit, so die Aussage von Ex-Energieminster und Mitbegründer der „ITT-Initiave“ Alberto Acosta, der auf Einladung des BUND in der Stadtbücherei über die Dringlichkeit des Schutzes für den artenreichsten Regenwald der Welt – „Eine Arche Noah“ – um Unterstützung warb. Leider hat Oberbürgermeister Würzner einen Antrag auf einen Tagesordnungspunkt im Gemeinderat: „Resolution zu Gunsten des Yasuni Nationalparks“ von Bündnis90/GRÜNE, gen.hd und Bunte Linke aus rechtlichen Gründen nicht zugelassen, die die Unterstützung der Umweltstadt Heidelberg dokumentiert hätte und zusammen mit anderen bestehenden Resolutionen Druck auf die ecuardorianische Regierung hätte ausüben können. In dem betreffenden Gebiet mit seiner einzigartigen Artenvielfalt und Siedlung von drei nicht kontaktierten indigenen Völkern lagern 850 Millionen Barrel Öl.
Die Yasuni-ITT-Initiative (Anfangsbuchstaben der drei Ölquellen) hat nicht nur das Ziel, durch Nichtausbeutung des Ölvorkommens sowohl den Lebensraum der Tagaeri und der Taromenene zu erhalten, sondern auch die Verminderung des globalen Weltklimas von etwa 410 Tonnen CO2, die durch den Abbau des Öls in die Atmosphäre gelangen würden. Als Gegenleistung verlangt Ecuador einen internationalen solidarischen Ausgleichsbetrag, der mindestens 50 Prozent des entgangenen Gewinns abdecken soll. 2010 wurde ein entsprechendes Abkommen mit den Vereinten Nationen abgeschlossen. Das Geld soll von den Industrieländern in einen UNO-Treuhandfond fließen.
Da die Abbaupläne v. a. von Chevron-Texaco seit 2004 existieren und die Öl-Multis starken Druck auf Ecuador ausüben, müsste von der Bundesregierung, das heißt von Entwicklungsminister Niebel, ein deutliches Zeichen der Unterstützung kommen, dem Bündnis beizutreten, wie viele Länder es getan haben. Bis jetzt weigert Niebel sich.
Für die immensen Umweltschäden des Ölabbaus zahlt letztendlich die ganze Menschheit, so Alberto Acosta.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Dorothea Paschen,
Bündnis 90/Die Grünen
Fahrradverleihsystem mit
Beigeschmack!
Wir freuen uns, dass Heidelberg ein Fahrradverleihsystem bekommen soll, auch die Abstimmung mit Mannheim und Ludwigshafen ist sinnvoll. Einen faden Beigeschmack hat es für uns jedoch, wenn fast 1 Million Euro in fünf Jahren gezahlt wird, ohne die Möglichkeit einer abgestimmten Gestaltung von Stationen und Fahrrädern. Denn immerhin befinden sich diese Anlagen im öffentlichen Raum. Eine Diskussion darüber war im Ausschuss nicht möglich, da die Abstimmung mit Mannheim und Ludwigshafen auf Verwaltungsebene keinen Spielraum für Änderungen mehr zuließ.
So machen Entscheidungen keinen Spaß!
Derek Cofie-Nunoo,