Stimmen aus dem Gemeinderat
CDU
Otto Wickenhäuser
Straßenbahn durch die Friedrich-Ebert-Anlage?
Bereits in der letzten Ausgabe des Stadtblattes haben die einzelnen Vertreter der Parteien zu diesem brisanten Thema Stellung bezogen, was ich an dieser Stelle auch gerne tun möchte. Das Projekt Straßenbahn in der Friedrich-Ebert-Anlage entwickelt sich derzeit zu einem Musterbeispiel linker Bevormundungspolitik. Unseren Heidelberger Mitbürgern wird die Notwendigkeit einer Straßenbahn in der Friedrich-Ebert-Anlage eingeredet, die bis heute noch niemand wirklich vermisst hat und die bisher nicht benötigt wurde. Dass dabei eine wunderschöne Stadtansicht Heidelbergs, eine Allee gesäumt von Gründerzeithäusern, auf der Strecke bleibt, kann die linke Mehrheit im Gemeinderat nicht beeindrucken. Hier scheint zu gelten: Grüne Mobilität, koste es, was es wolle. Auch das Argument eines hohen Kostenzuschusses kann nicht dafür herhalten, eine unsinnige Baumaßnahme umzusetzen. Im Übrigen sollten wir bedenken, dass auch Zuschussgelder unsere Steuergelder sind, nur aus anderen Töpfen entnommen.
Möglicherweise kommt es der grünen Fraktion auch sehr gelegen, dass mit Verwirklichung der Straßenbahntrasse die Friedrich-Ebert-Anlage endgültig als verkehrsentlastende Stadtdurchquerung wegfällt. Damit würde neben dem Neckarufer-Tunnel eine weitere Möglichkeit genommen, eine leistungsfähige Durchgangsroute für den motorisierten Individualverkehr durch Heidelberg zu erschließen.
Aus meiner Sicht sollte hier ganz klar das Parteiendenken hintenangestellt werden und die wirklichen Bedürfnisse der Heidelberger Bürger in den Fokus genommen werden. Bevor eine Entscheidung mit dem Kopf durch die Wand getroffen wird, sollte klar sein, dass es in Heidelberg aktuell und in den kommenden Jahren weitere Großprojekte geben wird, für die die städtischen Finanzen dringend benötigt werden. Die Notwendigkeit einer Straßenbahn durch die Friedrich-Ebert-Anlage stelle ich ganz klar in Frage.