Stadt & Leute

Barrierefrei – ein Leben lang

Die Stadt Heidelberg fördert den Bau beziehungsweise Umbau von „barrierefreien Lebenslaufwohnungen“

Als junger Mensch bemerkt man sie nicht, die vielen Absätze und Schwellen in der Wohnung. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, ob Ältere mit Rollator oder Rollstuhlfahrer/-innen, können kleinste Vorsprünge indes zum unüberwindlichen Hindernis werden.

Stephan Heidelbeer kann ohne störende Schwellen auf den Balkon seiner Wohnung in der Kirschgartenstraße 33.
Stephan Heidelbeer kann ohne störende Schwellen auf den Balkon seiner Wohnung in der Kirschgartenstraße 33. (Foto: Rothe)

Barrieren in der eigenen Wohnung beeinträchtigen die Lebensqualität von Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Die Stadt Heidelberg hat dieses Problem erkannt und unterstützt den Bau barrierefreier Wohnungen. Diese „Lebenslaufwohnungen“ erlauben auch nicht mehr trittsicheren Hochbetagten den Verbleib am vertrauten Ort.

Bei der Stadt ist Ulla Weiß in der Fachstelle für barrierefreies Planen, Bauen, Wohnen zuständig für Lebenslaufwohnungen. Sie vermittelt zum einen barrierefreie Wohnungen an behinderte Menschen. Sie weiß Bescheid über Wohnmöglichkeiten, Hilfsmittel und Umbaumaßnahmen, berät bei Umzügen und nennt Fördermöglichkeiten. Zum anderen ist sie Ansprechpartnerin für Bauträger, die barrierefreie Wohnungen planen. Diese berät sie rund um die Barrierefreiheit und die Förderkonditionen der Stadt.

„Das ist die Wohnform der Zukunft“, ist Peter Stammer, Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft Familienheim Heidelberg, überzeugt. In der Kirschgartenstraße 33 hat die Genossenschaft mit städtischem Fördergeld alle 20 Zwei- und Dreizimmerwohnungen barrierefrei ausgebaut. 15 bis 20 Prozent Mehrkos-
ten, so Stammer, müsse man einkalkulieren, wenn ein Gebäude von der Tiefgarage bis zum Obergeschoss barrierefrei gebaut werde. Dazu zählen unter anderem Schwellenfreiheit im ganzen Haus, auch auf Balkon oder Terrasse hinaus, breite Türen oder ein ebenerdiger Duschbereich. Auch in der Adlerstraße und im Kranichgarten baut Familienheim Heidelberg zurzeit barrierefreie Wohnungen. Man muss übrigens nicht in seiner Mobilität eingeschränkt sein, um eine solche Wohnung zu mieten.

2009 bewilligte die Stadt für zwölf Neubauwohnungen und fünf Anpassungen an die Barrierefreiheit knapp über 100.000 Euro. Der Maximalförderbetrag liegt bei 24.000 Euro pro Wohnung. Die Antragstellung muss vor Baubeginn erfolgen.

Kontakt

Wohnberatung – Fachstelle für barrierefreies Planen, Bauen, Wohnen, Amt für Baurecht und Denkmalschutz, Telefon 06221 58-25300, E-Mail: wohnberatung@heidelberg.de; Mehr Infos unter www.heidelberg.de. neu