Kultur

„Nichts ist erledigt“

Kurpfälzisches Museum zeigt ab 10. Dezember Plakate von Klaus Staeck aus den Jahren 1969 bis 1989

Plakate des Heidelberger Grafikdesigners und Künstlers Klaus Staeck aus den Jahren 1969 bis 1989 zeigt das Kurpfälzische Museum ab 10. Dezember. „Nichts ist erledigt“ ist der Titel der Ausstellung mit Exponaten aus dem Bestand der Sammlung Waltraut und Reinhold Zundel.

Plaktat
Copyright: Klaus Staeck

Klaus Staeck, 1938 in Pulsnitz bei Dresden geboren, gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen deutschen Künstlern. Bereits seine erste Plakat-aktion 1971 zum Dürer-Jahr in Nürnberg („Würden Sie dieser Frau ein Zimmer vermieten?“) erregte bundesweit Aufsehen. Bis heute umfasst sein Oeuvre etwa 300 Plakate, in der Regel Fotomontagen, deren bildliche Aussagen durch ironisch-satirische Slogans prononciert werden. Mit ihrer Schärfe und Treffsicherheit lösten seine Arbeiten insbesondere in den frühen Jahren mehrfach Eklats aus und zogen juristische Auseinandersetzungen nach sich. 41mal wurde erfolglos versucht, Plakate und Postkarten juristisch verbieten zu lassen.

Klaus Staeck lebt seit 1956 in Heidelberg. 1965 wurde der Produzentenverlag Edition Tangente gegründet (jetzt: Edition Staeck). Seit 1986 ist Staeck Gastprofessor an der Kunst-
akademie Düsseldorf, seit 2004 Mitglied des Kultursenats des Landes Sachsen-Anhalt. 2006 wurde Klaus Staeck zum Präsidenten der Akademie der Künste in Berlin gewählt.

Im Juli 2009 erhielt das Kurpfälzische Museum als „Sammlung Waltraut und Reinhold Zundel“ eine umfangreiche Schenkung des langjährigen Heidelberger Oberbürgermeisters. Exponate aus diesem Bestand werden nun im Wechselausstellungsraum bis 11. April 2010 gezeigt. Von den zahlreichen Plakaten aus den Jahren 1969 bis 1984, die Bestandteil der Schenkung sind, werden die bekanntesten Arbeiten ausgestellt, komplettiert durch Plakate aus eigenem Bestand.

Die Ausstellung behandelt Themen wie Umweltverschmutzung, Arbeitswelt, Soziales, Kunst, Dritte Welt, Friedenspolitik und Meinungsfreiheit. Zum Ausstellungstitel „Nichts ist erledigt“ äußerte sich Staeck wie folgt: „Der Titel soll nicht etwa die zahlreichen Anfänge denunzieren, die auf vielen Gebieten gemacht wurden. Er ist eher als Auftrag an die politisch Handelnden genauso wie an den mündigen Bürger zu verstehen, weil durch die Verschärfung der Widersprüche viele Plakate aktueller erscheinen als zur Zeit ihrer Entstehung. Der Titel widerspricht auch der gelegentlichen Häme mancher Medien, die meine Arbeit, aber auch die politische Einmischung allgemein, als Phänomen der siebziger Jahre, als Schnee von gestern verunglimpfen wollen.“