Stimmen aus dem Gemeinderat
FWV
Nils Weber
Heidelberg im Norden der Toskana
Heidelbergs Richtlinien für die Außenbewirtschaftung wurden vor genau 20 Jahren im Rathaus erstmals diskutiert. Sie stammen aus meiner Feder und waren notwendig, weil (Alt-) OB Zundel die Alleinzuständigkeit für Verkehrsfragen beanspruchte. Durch Tische und Stühle auf der Straße werde „der Einsatz von Rettungsfahrzeugen unvertretbar eingeschränkt“. Herr Kollege Reutlinger sorgte sich in der abschließenden Debatte am 05.04.1990, die Hauptstraße werde in einen Rummelplatz á la Drosselgasse verwandelt, während sein Fraktionskollege Pfisterer bekannte, dass auch er „sehr gerne im Straßencafe sitzt in der noch wenig verbleibenden Zeit“. Stadtrat Pflüger hat daran erinnert, dass „Liberalität schon immer das Aushängeschild von Heidelberg“ gewesen sei. Die SPD gedachte zusätzlich der Bewohner und die Grünen des südlichen Charakters unserer Stadt. Schließlich wurde (querbeet) abgestimmt, 23 Stimmen dafür und 14 dagegen. Im Wesentlichen gelten diese Richtlinien noch heute.
In der kürzlichen Kornmarktdebatte wurden kaum neue Argumente vorgetragen. Die Welt und Heidelberg werden daher nicht untergehen, wenn künftig auch an den Rändern des Kornmarkts Tische und Stühle erlaubt werden.