Thema der Woche
„Zukunft. Seit 1386!“
Universität Heidelberg startet Kampagne „Neue Universität 2011+“ – Sanierung und Modernisierung der Neuen Universität zur 625-Jahr-Feier 2011
„Dem lebendigen Geist“, so lautet die Inschrift über dem Portal der Neuen Universität, dem zentralen Vorlesungsgebäude in der Heidelberger Altstadt. Sie geht zurück auf den Literaturhistoriker und Heidelberger Germanistik-Professor Friedrich Gundolf, der zu den berühmtesten Gelehrten der Weimarer Republik zählte. Die-se Widmung hat die Ruprecht-Karls-Universität jetzt zum Motto einer groß angelegten Kampagne gemacht mit dem Titel „Dem lebendigen Geist. Neue Universität 2011+“.
Im Vordergrund steht kurz- und mittelfristig das Projekt einer Renovierung und Modernisierung des Gebäudeensembles der Neuen Universität, das Anfang der 1930er Jahre mit Hilfe amerikanischer Spendengelder erbaut wurde. Erneut mit Hilfe von Sponsoren soll nun das vor allem im Innern inzwischen sanierungsbedürftige Gebäude bis zur 625-Jahr-Feier 2011 in zeitgemäßem Licht erstrahlen.
Helmut Kohl ist Schirmherr
Darüber hinaus wird das Gundolf-Motto mit all seinen Facetten Titel eines großen, identitätsstiftenden Begleitprogramms sein – mit zahlreichen, zum Teil interaktiven Aktionen rund um den „lebendigen Geist“. Gerade vor dem Hintergrund des Heidelberger Profils als Volluniversität – als Ort des Dialogs, des Austauschs zwischen den vielfältigen Disziplinen – beweist das Motto, dass es an Aktualität und Attraktivität nichts eingebüßt hat. Und auch außerhalb der Wissenschaft soll der „lebendige Geist“ auf offene Ohren stoßen: Bei den einzelnen Aktionen, die in regelmäßigen Zeitabständen stattfinden, ist die gesamte Bevölkerung eingeladen, an dem Projekt teilzuhaben. Als Schirmherr für die Kampagne konnte Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl gewonnen werden, der in Heidelberg studiert hat. Das „+“ im Titel verweist schließlich auf den Aspekt der Nachhaltigkeit – die Kampagne soll über das Universitätsjubiläum hinaus ausstrahlen.
Acht Millionen für Sanierung
Die Kosten für die Sanierung des Hörsaalgebäudes werden sich auf mindestens acht Millionen Euro belaufen. Das Land stellt drei Millionen Euro Unterstützung in Aussicht, wenn der Restbetrag durch die Universität oder die Sponsoren aufgewendet wird. Damit handelt es sich um eines der größten Fundraisingprojekte in der Geschichte der Ruperto Carola. Es ist vorgesehen, dass die Baumaßnahmen die kompletten Fassaden- und Dachflächen sowie große Teile der Innenbereiche umfassen, mit Schwerpunktbildung auf die großen Veranstaltungsbereiche. Ebenso soll im Zuge der Sanierung das Gebäude medien- und brandschutztechnisch auf den allerneuesten Stand gebracht werden.