Stimmen aus dem Gemeinderat

CDU

Kristina Essig

Straßenbahn ins Neuenheimer Feld

Kristina Essig

Kaum eine Straßenbahnplanung fand im Gemeinderat einen so großen, fraktionsübergreifenden Konsens wie die Straßenbahn ins Neuenheimer Feld als Ringstrecke auf der Straße „Im Neuenheimer Feld“. Leider gelingt es nicht, für diese Trasse auch die Zustimmung der Universität zu erhalten, denn sie fürchtet nach wie vor elektromagnetische Störungen und Erschütterungen, die die hochsensiblen Messgeräte, insbesondere des Chemisch-Physikalischen Instituts, beeinträchtigen, so dass keine verwertbaren Messungen mehr möglich sind.

Alle Bemühungen seitens der Stadt und der von ihr beauftragten Experten, die zu anderen Ergebnissen kamen als die Universität beziehungsweise Lösungswege für die von ihr beschriebenen Probleme aufzeigten, konnten an der Meinung der Uni bis heute nichts ändern.

Bereitschaft der Uni bestünde jedoch für eine Trasse auf dem Klausenpfad am nördlichsten Rand des Universitätsgeländes. Diese Trasse bietet allerdings in vielerlei Hinsicht für die Stadt hinsichtlich Akzeptanz bei den Bürgern, der Mehrheit des Gemeinderats aber insbesondere aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten erhebliche Probleme, die es sehr problematisch machen, diese Trasse ernsthaft ins Auge zu fassen.

Abgesehen davon, dass diese Trasse die Menschen nicht dahin bringt, wo sie hinwollen, dürfte das größte Problem, und somit ein absolutes Ausschlusskriterium, die Finanzierbarkeit dieser Trasse sein.

Die Förderfähigkeit einer solchen Trasse ist nach den Förderungskriterien des Landes erst ab einem Nutzen-Kosten-Faktor (NK) von größer als 1 gegeben. Die Experten kommen diesbezüglich bei wirklich optimistische Einschätzungen bestenfalls zu einem NK von 1,1. Dieser Wert kann laut Experten aber nur erreicht werden, wenn auf der gesamten Strecke durch das Universitätsgelände mit einer Geschwindigkeit vom 50 km/h gefahren wird. Dies ernsthaft für möglich zu halten, dürfte absolut illusorisch sein.

Ohne Förderung des Baus dieser Straßenbahntrasse aber ist die Planung nicht zu halten, da eine Wirtschaftlichkeit für die Stadt nicht mehr gegeben ist. Was nun? Die förderfähige, von der großen Mehrheit befürwortete Trasse durch die Straße im Neuenheimer Feld scheitert am Votum der Uni, die Variante auf dem Klausenpfad findet keine Mehrheit und ist wirtschaftlich aus den genannten Gründen nicht darstellbar und eine sogenannte Stichstrecke bis zum Tiergartenschwimmbad ist in der Bewertung der Experten die denkbar schlechteste Variante, deren Förderfähigkeit ebenfalls mehr als fraglich sein dürfte.

Also: Lassen wir’s?